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Instant Messaging: IBM paktiert mit AOL, Google und Yahoo

IBM hat auf der Konferenz Lotusphere neue Produkte vorgestellt. Für das größte Aufsehen sorgte die Ankündigung von Lotus Sametime 7.5. Die neue Version der IBM Enterprise Instant Messaging (IM) Software soll Mitte dieses Jahres auf den Markt kommen.

Die wichtigsten Neuerungen sind Funktionen für das Social Networking, eine Development Platform und die Kompatibilität zu den IM-Lösungen von AOL, Google und Yahoo. Neu ist auch die Unterstützung für Apple Mac OS X 10.4 und Linux. Mit dem Update macht IBM zudem einen Schritt in Richtung ‘Software as a Service’.

Lotus Sametime 7.5 werde ein Tool für das Social Networking, hieß es von Ken Bisconti, IBM Vice President for Lotus. Die Anwender könnten sich an Communities beteiligen und in Echtzeit zusammenarbeiten. Eine E-Mail an einen List-Server zu schicken und dann auf eine Antwort zu warten, werde überflüssig.

Die neue IM-Software basiert zudem auf dem Open-Source-Framework Eclipse. Sie schließt eine Development Platform ein, mit der Entwickler eigene Collaboration-Tools schreiben können. Als Beispiel führte Bisconti die IBM-interne Plattform SkillTap an. Dabei nutzen IBM-Mitarbeiter die Networking Features der IM-Software, um eine Datenbank von internen Ansprechpartnern und Experten zu erstellen.

Lotus Sametime entwickele sich mit dem Update von einem Tool für die Echtzeit-Collaboration zu einem Tool für die Echtzeit-Erstellung von Applikationen, sagte Bisconti nach US-Medienberichten. Firmen könnten den Code nutzen, um Zusatzsoftware (so genannte Mash-ups) zu schreiben. Collaboration Software sei nicht mehr als abgeschlossenes Produkt zu betrachten. Es komme vielmehr darauf an, Real-Time Collaboration Services zu schaffen, sagte Bisconti.

Wie IBM mitteilte, wird Lotus Sametime 7.5 mit den IM-Lösungen von AOL, Google und Yahoo kompatibel sein. Dagegen wird Microsofts IM-Anwendung nicht unterstützt, weder der MSN Messenger für Privatanwender noch der Microsoft Live Communications Server, der an Unternehmen gerichtet ist. Redmond hatte wenige Tage vor Beginn der Lotusphere kostenlose Tools angekündigt, die Lotus Notes-Anwender zum Umstieg auf Microsoft-Programme bewegen sollen.

Die neue IM-Software enthält zudem Audio- und Videofunktionen, die IBM in Zusammenarbeit mit Avaya, Nortel, Siemens und Tandberg einbaut. So wird eine Click-to-Call-Funktion integriert. Ein Video-Feature soll Webkonferenzen ermöglichen.

Lotus Sametime 7.5 wird auch der IM-Client für zukünftige Versionen der Workplace Collaboration Services, teilte IBM mit. Diese hat der Hersteller anlässlich der Lotusphere aktualisiert. Die neuen Komponenten der Workplace-Version 2.6 unterstützen – wie von IBM angekündigt – das quelloffene Open Document Format (ODF).

Der Workplace Managed Client 2.6 liefert den Unternehmen jetzt ein Rich Frontend für die SOA-Impementierung (Service Oriented Architecure). Workplace Forms 2.6 bietet digitale Formulare, mit denen der Datenaustausch organisiert werden kann. Und der Workplace Designer 2.6 erlaubt es Entwicklern, J2EE-Anwendungen (Java 2 Enterprise Edition) zu schreiben. Workplace Forms 2.6 kommt im zweiten Quartal auf den Markt – die anderen Komponenten sind sofort verfügbar.

IBM kündigte zudem eine Notes Suite für SAP-Lösungen an. Diese soll noch in der ersten Hälfte 2006 auf den Markt kommen. Die neuen Versionen von Lotus Notes und Lotus Domino sind im nächsten Jahr zu erwarten.

Silicon-Redaktion

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