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Fußball-WM wird zum Prüfstein für Handy-TV

Das erste kommerzielle Angebot hat Debitel an diesem Dienstag auf den Markt gebracht. Als Service Provider des Plattformbetreibers MFD (Mobiles Fernsehen Deutschland) startet das Unternehmen in den WM-Städten Berlin, Frankfurt/Main, Gelsenkirchen, Hamburg, Hannover, Köln, München und Stuttgart mit den ersten Fernsehprogrammen für das Handy. Debitel setzt dabei auf den Standard DMB (Digital Media Broadcast).

Mit dabei sind außerdem Samsung – der einzige Hersteller der hierzulande ein DMB-fähiges Handy anbietet – und die einzigen vier TV-Sender, die empfangbar sein werden: N24, ZDF, ProSiebenSat1 mit einem Unterhaltungskanal und MTV mit einem Musikkanal. Das Angebot soll pauschal 9,95 Euro pro Monat kosten.

Da DMB lediglich auf vier Kanälen senden kann und zudem ein Rückkanal für interaktive Zusatzdienste fehlt, räumen Experten der Technik allerdings nur geringe Zukunftschancen ein. Immerhin konnte Debitel damit aber pünktlich zur Fußball-WM die Vermarktung starten. Die Konkurrenten des – aussichtsreicheren – Standards DVB-H haben dagegen noch nicht einmal bundesweit Frequenzen.

Allerdings haben T-Mobile, Vodafone, E-Plus und O2 – sie alle sind DVB-H-Unterstützer – zur WM ein gemeinsames Demonstrationsprojekt für Handy-TV gestartet. In Berlin, Hamburg, München und Hannover können ab sofort einige tausend ausgewählte Nutzer TV- und Radioprogramme über 16 Kanäle empfangen. Für das Projekt werden Testhandys von BenQ, Motorola, Nokia, Sagem und Samsung eingesetzt, die noch nicht offiziell auf dem Markt sind. Die kommerzielle Einführung von Handy-TV über DVB-H ist für kommendes Jahr geplant.

Handy-Nutzer könnten dann neben dem Angebot von ARD und ZDF und der Privaten auch eigens produzierte TV-Dienste empfangen. Die monatlichen Kosten könnten sich je nach Auswahl des kostenpflichtigen Angebots zwischen fünf und 10 Euro bewegen.

Angesichts des Gezerres um einen einheitlichen Standard, der mangelnden Verbreitung von Endgeräten und dem Kinderschuhstadium der Projekte, empfiehlt es sich für Fußballfans, die WM-Spiele traditionell vor Fernseher, Großbildleinwand oder im Stadion zu verfolgen.

Silicon-Redaktion

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