Daher haben sich nun verschiedene RFID-Hersteller (Radio Freqency Identification) und akademische Forschergruppen zur LLRP-Group zusammengeschlossen, einem Non-Profit-Joint-Venture, das die Verbreitung von Standards und Protokollen wie etwa den Spezifikationen der Standardisierungsgruppe Electronic Product Code (EPC) propagieren soll.
Die LLRP-Gruppe hat sich zum Ziel gesetzt, das quelloffene Protokoll Low-Level Reader Protocol (LLRP) verstärkt im Markt zu positionieren. Mit diesem Standard sollen Lesegeräte für RFID-Tags interoperabel werden. Experten halten fehlende Standards und die daraus resultierenden Inkompatibilitäten in verschiedenen Bereichen von RFID-Anwendungen nach wie vor für eine der größten Hürden bei einer flächendeckenden Verbreitung der RFID-Technologie.
Hersteller wie etwa IBM, Intermec, Parami sowie die Universität Arkansas wollen nun ein quelloffenes Tool-Kit entwickeln, das bei Sourceforge gehostet wird. Ziel ist, neben einer standardisierten Schnittstelle, eine EPC-kompatible Library für LLRP-Programmierer zu bauen. Auch der ISO-Standard 18000-6 soll mit den Libraries eingehalten werden.
Sollte die LLRP-Gruppe mit dem Standardisierungsvorhaben erfolgreich sein, könnte sich das auch auf so genannte Real-Time Location Services (RTLS) positiv auswirken. Im Asset Management sowie bei Sicherheit und dem Überwachen von Transporten etabliert sich derzeit abseits teurer proprietärer Lösungen ein neues Anwendungsfeld, bei dem RFID-Technolgien in bestehende kabellose Unternehmensnetze integriert werden.
Hier hat das Marktforschungsinstitut ABI Research nun eine neue Studie vorgelegt. Im Jahr 2007, so prognostizierten die Marktforscher, werden hier knapp 60 Millionen Dollar umgesetzt werden. Der Markt sei daher noch in einem “Embryonalstadium”. In den kommenden fünf Jahren könnte diese Zahl jedoch auf 839 Millionen Dollar anwachsen.
“RTLS hängt historisch mit RFID zusammen”, so Stan Schatt, Vice President bei ABI Research. “Aber erst seit jüngster Zeit spielt WiFi hier eine Rolle.” Zuvor hätten Unternehmen für eine RTLS-Lösung sehr tief in die Tasche greifen müssen. “Da aber die installierte Basis von WiFi-Komponenten weltweit steigt, machen sinkende Preise für WiFi-basiertes RTLS die Technologie auch für Unternehmen interessant, für die es zuvor nicht in Frage kam.”
Die Kostenvorteile sind natürlich auch mit einigen Nachteilen erkauft. So arbeiten WiFi-basierte Lösungen speziell im Außenbereich weniger akkurat als proprietäre Installationen. Zudem beanspruchen solche Anwendungen bis zu 20 Prozent der WiFi-Infrastruktur. Den größten Teil einer Investition in eine RTLS mache laut den Analysten von ABI ohnehin die Software-Lösung aus. Damit entstünde nun aber ein Software-Markt, der auch für neue Hersteller interessante Nischen bieten könnte.
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