So hat nun der Nokia-Entwickler Jamey Hicks der Open Source Initiative (OSI) einen Vorschlag für eine ‘Open Source Hardware License’ (OSHL) unterbreitet. Der Entwurf der OSHL wird momentan von dem Gremium diskutiert.
“Es gibt derzeit keine OSI-Lizenz für Open-Source-Hardware, daher schlage ich diese Lizenz vor”, erklärte Jamey Hicks. Die Lizenz behandle Source Code, der in einer Beschreibungssprache für Hardware verfasst ist, wie etwa Verilog oder VHDL (VHSIC Hardware Description Language), als eine urheberrechtlich geschützte Einheit. Und darin unterscheide sich sein Vorschlag von der offenen, jedoch nicht ratifizierten Hardware-Lizenz TAPR Open.
“Das Ziel ist”, so Hicks weiter, “den Gebrauch von Open-Source-Komponenten in kommerziellen Aggregaten zu ermöglichen und gleichzeitig die Weitergabe der Modifikationen an diesen Open-Source-Komponenten zu erzwingen.”
Sein Vorschlag richte sich vor allem an den Bereich Chip- und System-Design. Auf diesem Gebiet forscht Hicks-Arbeitgeber, Nokia, derzeit mit dem Massachusetts Institute of Technology (MIT) an dem Projekt Armo, wo neue Architekturen entwickelt werden, die die Performance und Energieeffizienz von Mobiltelefonen verbessern.
Derzeit verwende das Forschungsprojekt die kommerzielle Beschreibungssprache Bluespec. Da der Austausch zwischen MIT und Nokia bei den theoretischen Grundlagen neuer Chips sehr offen sei, glauben die beiden Parteien, von einer größeren Entwicklergemeinde sowie frei verfügbaren und verwendbaren Innovationen besser profitieren zu können.
“In Software-Projekten ist das bereits etabliert, weil hier allgemein verfügbare und akzeptierte Lizenzen existieren”, begründet Hicks. “Wir wollen mit den Hardware-Komponenten etwas Vergleichbares schaffen, in dem wir auf eine LGPL-ähnliche Lizenz zurückgreifen.”
Die Idee scheint ihre Berechtigung zu haben, doch sind die Reaktionen geteilt. Ein von der Sorge um eine zu große Diversifizierung von Lizenzen gezeichneter Simon Phipps, Open-Source-Beauftragter von Sun Microsystems, etwa entgegnete: Verilog, eine Sprache mit der Sun zum Beispiel die UltraSparc-Architektur beschreibt, sei definitiv als Software anzusehen. Sun hat 2006 das Design für den UltraSparc T1 offengelegt. Daher könne offene Hardware auch mit einer quelloffenen Software-Lizenz abgebildet werden. Phipps schränkte jedoch auch ein, dass der Community-Prozess nicht mit dem von Software-Entwicklung zu vergleichen sei. Je näher an der Hardware die Projekte liegen, desto mehr dünne die öffentliche Beteiligung aus. Auch Brian Behlendorf, CTO von CollabNet, untersützt die Ansicht, dass Software-Lizenzen auch auf Hardware angewandt werden können.
Dennoch sieht Hicks Schwächen. Da sich viele Lizenzen eben explizit auf Software bezögen, ließen sie, auf Hardware angewandt, zu viel Interpretationsraum. Auch die Organisation TAPR (Tuscon Amateur Packet Radio), die eine eigene offene Hardware-Lizenz verabschiedet hat, verfolgt die Ansicht, dass Software-Lizenzen nicht “richtig und genau” auf Hardware und die entsprechenden Beschreibungssprachen anzuwenden sind.
Zudem würde – wie im Fall Hicks – das MIT keine Lizenz mit spezifischen Patentgarantien verwenden. Daher habe sich der Techniker entschieden, dem Entwurf für die ‘Open Source Hardware License’ auf der offenen Artistic License 2.0 aufzubauen.
Einen Vorstoß in Richtung offene Hardware-Entwicklung wagte vor etwa zwei Jahren auch das Projekt GOSPL (Generalized Open Source Programmable Logic). Damals legte die GOSPL-Community annähernd eine Million EDA-Codezeilen (Electronic Design Automation) frei zugänglich. Diese speziellen Design-Programme für die Konstruktion von FPGA-Halbleitern (Field Programmable Gate Array) stammten von STMicroelectronics. Inzwischen ist es um das Projekt herum bedenklich still geworden. Positive Beispiele für offene Entwicklung geben unter anderem die Gemeinschaften openSPARC und Opencores.
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