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Sarbanes-Oxley-Act verhindert neue Börsengänge

Wie die Anwaltsfirma Foley&Lardner LLP  in einer Studie feststellte, haben sich zwar die Kosten für direkt mit dem Gesetz zusammenhängende Aufwendungen leicht gesenkt, zitierte die US-Fachpresse aus der Studie. Doch insgesamt seien die Kosten, die für Compliance nach den strengen Richtlinien des SOX aufgebracht werden müssen, gestiegen.

Daher habe sich bei der Befragung der Top-Entscheider von 93 börsengelisteten amerikanischen Firmen gezeigt, dass nahezu ein Viertel von ihnen sich überlegt, die Geschäfte wieder in private Hände zu geben, die Firma also zu de-listen; 16 Prozent wollen überhaupt verkaufen und 14 Prozent eine Fusion in Betracht ziehen – alles, um die wachsenden Belastungen durch SOX nicht mehr tragen zu müssen.

Prüfungskosten, Kompensationen für den Aufsichtsrat, rechtliche Kosten und die Notwendigkeit eigener Anwaltsstäbe zum Firmenschutz sowie die Beträge für börsenübliche Finanzkontrollen öffentlich gelisteter Firmen übersteigen demnach langsam die Kräfte der Firmen. Außerdem, so hieß es, wüssten die Firmen genau, dass sie im Augenblick auf dem Markt für Mergers & Acquisitions gute Preise für ehemals börsengelistete Firmen erreichen können.

84 Prozent der Befragten machten den 2002 eingeführten Katalog SOX für diese Überlegungen verantwortlich. Die Bestimmung sei zu strikt. Die Kosten für Compliance an sich in einer Firma mit einem Jahresumsatz von etwa 1 Milliarde Dollar seien seit dem Jahr 2003 bis 2006 um 54 Prozent gestiegen. Von 8,1 Millionen Dollar damals, auf 12,4 Millionen Dollar heute. Bei Firmen mit weniger als 1 Milliarde Dollar Jahresumsatz sieht es demnach noch schlimmer aus: Sie mussten vor SOX mit Aufwendungen von etwa 1,7 Millionen Dollar rechnen, im Jahr 2006 gaben sie durchschnittlich 2,8 Millionen Dollar aus, was einem Anstieg von 171 Prozent in drei Jahren entspricht. Die Auswirkungen auf IPOs sind entsprechend abschreckend, hieß es. Die Lebendigkeit der Börse lässt somit wegen SOX nach.

Silicon-Redaktion

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