FSF droht mit Klagen gegen Microsoft
Die Free Software Foundation (FSF) hat angekündigt, mit den ihr zur Verfügung stehenden Mitteln sicher zu stellen, dass Microsoft die GPLv3 anerkennt und respektiert.
In einer gestern veröffentlichten Erklärung wirft die FSF Microsoft vor, seit Jahren den Wettbewerb in der Software-Industrie zu behindern und freie Software zu attackieren.
“Microsoft kann sich nicht von den Vorgaben der GPLv3 ausschließen”, teilte die FSF in Bezug auf die Vereinbarungen mit, die Microsoft mit Novell und anderen geschlossen hat. Microsoft hatte im Juli erklärt, dass die Open-Source-Lizenz nicht auf das Unternehmen anwendbar sei. “Wenn Microsoft unsere unter GPLv3 lizenzierte Software vertreibt oder andere für den Vertrieb dieser Software bezahlt, dann ist Microsoft an die Bedingungen dieser Lizenz gebunden”, so die FSF.
Die FSF wirft Microsoft auch vor, mit dem Bekenntnis zum geistigen Eigentum Patentrechte mit dem Urheberrecht und anderen, nicht relevanten Gesetzen zu vermischen. “Wir werden sicher stellen, und im Rahmen unserer Möglichkeiten auch andere GPLv3-Lizenzgeber dabei unterstützen, dass Microsoft unser Urheberrecht respektiert und unsere Lizenzen einhält”, kündigte die FSF an.
Branchenexperten sehen in dieser Formulierung einen deutlichen Hinweis auf mögliche Klagen gegen Microsoft. Laut Matt Asay, Vizepräsident für Business Development bei Alfresco kann sich Microsoft nicht aussuchen, welche Lizenzen das Unternehmen akzeptieren möchte. “Ich vermute, dass sich – wenn Microsoft so weiter macht – eine Menge Leute bereit erklären werden, eine Klage der FSF gegen Microsoft zu finanzieren”, schrieb Asay in einem Blog-Eintrag.