In den Reihen der Initiative formiert sich Widerstand gegen Microsofts Vorschlag der quelloffenen Lizenz ‘Microsoft Permissive License’. So kritisiert die Organisation, dass Microsoft im Titel Erwartungen wecke, die von der Lizenz jedoch nicht erfüllt würden. Zudem seien die beiden Vorschläge der ‘Microsoft Permissive License’ mit einer Reihe anderer quelloffener Lizenzen nicht vereinbar und kompatibel.

Microsoft hatte im August OSI zwei Lizenzen zur Verabschiedung vorgelegt. Man habe sich damals in der Initiative darauf geeinigt, die Lizenz unvoreingenommen und fair zu prüfen, heißt es. Dennoch scheint OSI sich bereits an der Namensgebung durch Microsoft zu stoßen. Als ‘permissiv’ gelten Lizenzen wie etwa BSD. Offenbar scheint OSI nicht der Ansicht zu sein, dass es sich bei Microsofts MPL um eine ‘permissive’ Lizenz handle. Daher, so die Kritiker, sollte das Paragrafenwerk auch nicht so genannt werden.

Vielmehr scheint MPL restriktiver Natur zu sein. Deshalb hält das OSI den Microsoft-Vorschlag auch mit einer Reihe von quelloffenen Lizenzen inkompatibel. Laut einer Einschätzung aus den Reihen der OSI, scheint es derzeit sehr unwahrscheinlich, dass Microsofts Lizenz das Placet durch das Gremium bekomme. Die finale Abstimmung durch das Board der Organisation steht jedoch noch aus.

Die Verabschiedung durch OSI ist zudem nicht mit einem Zertifikat gleichzusetzen. Es erlaubt lediglich den Gebrauch von Open Source als eine Art Markennamen. Auch daher messe OSI dem Namen der Lizen sowie der Kompatibiltät mit anderen Lizenzen einen hohen Stellenwert bei. Nach wie vor könne Microsoft jedoch den Text des Vorschlags ändern.

Silicon-Redaktion

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