Gartner: Mit Unix geht es 2009 zu Ende

Es werde ein langer Todeskampf sein, doch er wird 2009 beginnen, so mutmaßt Georg Weiss, Vice President und ‘Distinguished Analyst’ bei dem Marktforscher Gartner auf dem jährlichen Open Source Summit in Las Vegas.

“Ich glaube, dass wir um 2009 herum die letzte Anwendung sehen werden die ausschließlich für Unix entwickelt werden wird, und danach werden keine weiteren Anwendungen mehr exklusiv für Unix entwickelt werden”, orakelt Weiss. Natürlich werde es noch eine Zeit lang Updates für bestehende Anwendungen geben, ergänzt Weiss.

Weiss glaubt, dass der Marktanteil von Unix graduell weiter abnehmen wird, aber dieser Rückzug werde sich über einen langen Zeitraum hinziehen. Schließlich hätten IBM sowie Sun Microsystems mit AIX, hinter dem eine aktive Open-Source-Gemeinde steht, und durch die Öffnung von Solaris, bereits eine Brücke von Unix zu Open Source geschlagen.

“IBM ist sehr stark in die Entwicklung und die Verbesserung von Linux involviert. Warum würde IBM das tun, wenn Unix nach wie vor das Brot-und-Butter-Geschäft wäre”, fragt Weiss. Zudem schließe sich die Lücke zwischen Unix und Linux immer weiter und Linux sei inzwischen mit Funktionen wie Virtualisierung, Debugging oder anderen Verwaltungsfunktionen, auch bei unternehmenskritischen Anwendungen angekommen. In den Jahren 2006 und 2007 lag der Anteil des offenen Betriebssystems in kritischen Umgebungen bei 15 Prozent. Bis 2009, so Weiss, werde dieser Anteil auf 20 Prozent steigen.

So versuche Sun das Unix-Derivat Solaris immer mehr wie ein besseres Linux aussehen zu lassen. Auch hier könnten Unternehmen von Vorteilen wie Binär-Kompatibiltät oder Technologien wie DTrace oder dem Dateisystem ZFS profitieren.

Weiterhin werde aber auch Windows wie auch Solaris ein gewichtiger Faktor im Markt bleiben. Hier kann Novell durch die Partnerschaft mit Microsoft punkten. Microsoft verfolge hier die Strategie Anwendungen, Interoperabilität und Lizenzen. Auch Windows-Anwender könnten immer mehr auch von quelloffenen Technologien profitieren. Somit würden sich die beiden Betriebssysteme gegenseitig helfen. Diese Vorteile seien jedoch mit mehr Konkurrenz mit Linux bei unabhängigen Softwareherstellern einer höheren Komplexität bei der Lizenzierung und der Zertifizierung erkauft.

Silicon-Redaktion

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