Ein Anwender kann mit dem frei verfügbaren Tool, Office-Dokumente betrachten, mit anderen teilen und speichern. Das kann man mit Googles ebenfalls freien Online-Dienst Docs auch. Was das Angebot des Suchmaschinen-Giganten jedoch dem von Microsoft voraus hat, ist, dass sich hier die Dokumente auch gemeinschaftlich bearbeiten lassen.
Um Verwirrungen und Verwechslungen vorzubeugen, tauft Microsoft das bestehende ‘Office Live’ in ‘Office Live Small Businesses’ um. In dieser Woche startet die Anmeldung für den Beta-Test des neuen Microsoft-Produktes.
Ein weiterer Vorteil für den Konkurrenten Google ist die Tatsache, dass seine Office-Alternative ‘Docs and Spreadsheets’ bereits produktiv ist und sogar seit einigen Wochen eine Präsentations-Software enthält. Was das neue Angebot Microsofts jedoch zeigt, ist, dass der Markt für freie Online-Büro-Dienste immer schärfer umkämpft wird, und davon profitiert letztlich der Anwender.
Neben OpenOffice.org hat sich vor einigen Wochen auch IBM mit Lotus Symphony zu dem neuen Spiel um Marktanteile bei freien Office-Diensten angemeldet. Auch Adobe versucht mit der Übernahme des Online-Textverarbeitungsprogramms Buzzwords in diesem Bereich Fuss zu fassen. Was hier wohl Adobes Interesse geweckt hat, ist die Tatsache, dass Buzzwords auf Adobe-Technologien wie Flash und AIR basiert. Daher konkurriert Adobe mit Microsoft nicht nur bei Office-Anwenungen, sondern auch um die Vorherrschaft gundlegender Web-Technologien. Nachdem sich Adobe auch bei Dokumenten-Management engagiert, ist hier auch der Web-basierte Collaborations-Dienst Share von Bedeutung.
Microsoft treibt mit dem neuen Dienst auch den Umbau des Geschäftsmodells weiter voran. “Software und Services” ist das neue Schlagwort, mit dem der Hersteller dem Trend zu Online-Anwendungen Rechnung trägt.
Dass Microsoft bislang keine Bearbeitungsfunktion mit dem neuen Dienst plant, hat sicherlich gute Gründe. Schließlich will sich der Hersteller ja nicht selbst Konkurrenz machen. Doch im Ringen um Marktanteile mit anderen Anbietern wie Google, Adobe oder auch IBM, würde ein größerer Funktionsumfang sicherlich zur einen oder anderen zusätzlichen Muskel führen.
Microsoft muss jedoch diese neuen Dienste behutsam einführen. Die Online-Dienste bewirbt Microsoft derzeit lediglich als Ergänzung zu lokal installierten Programmen. Denn schließlich muss Microsoft nicht nur auf Produkt-Seite den Spagat wagen. Die Online-Services bietet Redmond natürlich direkt. Andererseits will Microsoft dem überaus wichtigen Partnernetzwerk nicht das Wasser abgraben. Daher führt Microsoft derzeit diese Dienste vor allem in Unternehmen mit mehr als 5.000 Mitarbeitern ein. So will der Hersteller seinen Partner wohl die Möglichkeit geben, neue Nischen zu erobern. Zudem kann Microsoft mit der neuen Technologie und dem neuen Distributionsmodell des Hostings in einer beschränkten Gruppe Erfahrungen sammeln.
So werde Office Live Workspace zunächst auch ohne Werbung angeboten, Microsoft habe jedoch bereits Vorbereitungen getroffen, so dass diese jeder Zeit eingeführt werden können. Über kurz oder lang könnte Microsoft dazu übergehen, die Software mit Werbung zu finanzieren. Ob Microsoft diese Option auch bei den übrigen Produkten aus der Office-Live-Gruppe wählen wird, ist derzeit noch offen. Kevin Turner, COO von Microsoft erklärte jedoch auf einer Partnerkonferenz, dass Office Live unter die drei bis vier meistverwendesten Microsoft-Produkte kommen soll.
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Keine Chance
Microsoft wird Google niemals einholen. Egal ob sie Docs kopieren oder Yahoo einkaufen. Nach dem Abgang von Bill Gates wird es mit dem Unternehmen den Bach runter gehen.