Novell stoppt Entwicklung von Apparmor
Novell stellt die Arbeit an der Sicherheitssoftware Apparmor für Linux ein und hat die zugehörigen Entwickler entlassen.
Novell hatte Apparmor beim Kauf von Immunix vor zwei Jahren übernommen und Anfang 2006 den Quellcode freigegeben. Novell-Sprecher Bruce Lowry wollte die Entlassungen nicht kommentieren und erklärte nur, dass diese Teil der momentanen Restrukturierungsmaßnahmen des Unternehmens seien.
Drei der entlassenen Programmierer wollen eine Beratungsfirma für Apparmor unter dem Namen Mercenary Linux starten. “Ich habe einen sehr guten Ruf, sodass ich ohne weiteres einen anderen Job finden könnte. Aber mir liegt einfach zu viel am Apparmor-Projekt und ich will es weiter zum Erfolg führen”, sagte Apparmor-Entwickler Crispin Cowan.
Die Apparmor-Software, welche weiterhin über Novells Webseite gehosted wird, vergibt Zugangsprivilegien und reduziert so das Hacker-Risiko. Der Open-Source-Anbieter Canonical wird Apparmor in seine nächste Ubuntu-Version einfügen und auch das Linux- und Open-Source-Unternehmen Mandriva hat Apparmor in die neue ‘Mandriva Linux 2008’-Version integriert.
Novell wird weiterhin Updates von Apparmor herausbringen und die Software auch in seiner Software ‘Suse Linux Enterprise Server’ verwenden. “Es hat sich inzwischen eine Open-Source-Apparmor-Community herausgebildet und wir werden weiterhin mit dieser Community kooperieren”, meinte Lowry. “Aber es wird mehr und mehr die Community sein, die verschiedene Aspekte von Apparmor entwickelt.”
Diese Aussage beunruhigt Cowan, der überzeugt ist, dass die Ressourcen klarer auf das Projekt gerichtet sein müssen. “Novell hofft darauf, dass die Community die Maintenance- und Entwicklungskosten für Apparmor aufbringt. Aber einfach darauf zu hoffen, ist mir nicht genug. Nun liegt es an mir, Sponsoren für die Entwicklung von Apparmor aufzutreiben”, so Cowan.
Mercenary Linux wird sich darauf spezialisieren, Sicherheitsodes für Software zu entwickeln, die Software dann auf neue Hardware übertragen, sie in spezielle Geräte zu integrieren und so zu verbessern, dass sie mit verschiedenen Betriebssystemen verwendet werden kann.