Nun flacht sich diese steile Wachstumskurve ab. Die Migrationsbewegung weg von Unix auf Linux scheint den Scheitelpunkt durchschritten zu haben. So wuchs Linux in den vergangenen sechs Monaten langsamer als Windows Server und der Server-Markt als solcher, wie Zahlen von IDC jetzt zeigen.
Demnach ist der Markt für Linux-Server, der im Jahre 2003 noch mit über 50 Prozent zulegen konnte, im vergangenen Jahr bei x86-Servern um vier Prozent zurückgegangen. Auch bei den Hardware-Verkäufen zeichnet sich in den zurückliegenden Quartalen ein ähnlicher Trend ab.
Experten vermuten nun, dass vor allem die Umstellung von Unix auf Linux in großen Teilen der Industrie abgeschlossen ist. Analysten sprechen davon, dass in erster Linie die “niedrig hängenden Früchte” abgeerntet wurden. Die verbleibenden Systeme seien meist geschäftskritisch oder treiben Installationen an, die sich nur mit erheblichem Aufwand migrieren lassen.
Nichts desto trotz musste der Unix-Markt Federn lassen. Im Jahr 2000 machten Unix und Novells Netware jeweils etwa 17 Prozent des Marktes aus. Linux lag bei rund 10 Prozent. Windows hielt damals knapp die Hälfte des Marktes. Nun liegt Windows bei etwa 70 Prozent. Linux kann etwa 20 Prozent für sich behaupten, Unix liegt bei zehn Prozent und Netware ist inzwischen zu einer Rarität geworden.
Da sich das Linux-Wachstum vor allem aus abgelösten Unix-Systemen speiste, ist dem Markt für quelloffene Systeme ein bisschen der Dünger ausgegangen. So werde Linux nun, wie Analysten prognostizieren, ein moderateres Wachstum einschlagen. Vor allem in den Bereichen High-Performance-Computing und bei Web-Servern hat sich Linux jedoch zwei Sonnenplätze gesichert.
Der Vorteil von Windows gegenüber Linux ist, dass es bei Anwendern breiter aufgestellt ist. Windows Server reicht vom Desktop über File und Print, bis hin zu Anwendungen wie CRM oder ERP-Systemen und hat zudem eine starke kollaborative Komponente.
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