Anfang der Woche hatte ein Analysten-Report der Burton Group den Streit der Dateiformate neu entfacht. Die Studie hat großen Unternehmen geraten, Microsofts Office Open XML Dokument-Format (OOXML) dem Open Document Format (ODF) von OpenOffice vorzuziehen.

“Der Report beinhaltet überhaupt keine neuen Forschungen und ist nur das Ergebnis von Spekulationen einiger Analysten”, stellt der Europa-Marketing-Chef für Open Office John McCreesh den gesamten Bericht der Burton Group in Frage.

Besonders der Vergleich zu dem Report der British Educational Communications and Technology Agency (Becta), der vergangene Woche veröffentlicht wurde, sei dabei interessant. Denn Becta habe unabhängige Untersuchungen durchgeführt und sei dabei zum gegenteiligen Ergebnis gekommen. Der Report der Burton Group hingegen sage mehr über die persönliche Einstellung des Autors aus, als über objektive und fundierte Untersuchungsergebnisse.

McCreesh bekräftigte, dass ODF sich sehr wohl für den Einsatz in großen Unternehmen eignet. Denn es basiere weitestgehend auf offenen Standards. “Wenn ein Unternehmen wirklich zu 100 Prozent mit Microsoft-Produkten arbeitet, ist es für sie vielleicht wirklich besser, wenn sie dabei bleiben. Doch unter den aktuellen Wettbewerbsumständen ist eine solche Position wohl nicht lange haltbar”, meinte McCreesh.

Der Burton-Group-Report hatte außerdem in Frage gestellt, in wie weit ODF von seinem Stammvater Sun Microsystems unabhängig sein kann. Doch McCreesh bestreitet dass Sun, deren Star Office Productivity Suite die Basis von Open Office bildet, irgendeinen Einfluss hat. “Die Open-Office-Gemeinde besteht aus Tausenden von Freiwilligen. Die können weder von Sun noch von irgendjemand anders beeinflusst werden”, betonte er. Und da Sun nicht die gleichen Privilegien einer monopolistischen Position wie Microsoft habe, habe ODF schon von Anfang an einen viel offeneren Prozess durchlaufen.

Silicon-Redaktion

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