PC-Markt: US-Geschäft von Finanzkrise unberührt

Mit einem Plus von knapp 9 Prozent wurden in den letzten drei Monaten des vergangenen Jahres mehr als 18 Millionen Computer verkauft, berichtet der Marktforscher IDC. Der verstärkte Wettbewerb unter den Herstellern sowie das Weihnachtsgeschäft trieben das Geschäft trotz Finanzkrise und schwächelnder US-Wirtschaft an. Weltweit stieg der PC-Absatz 2007 laut IDC um 14,3 Prozent an, Marktforscher Gartner spricht von 13,4 Prozent. Während Hewlett-Packard weiterhin die weltweite Spitzenposition unter den Herstellern einnimmt, konnte Mitbewerber Dell im Abschlussquartal wieder Marktanteile gutmachen.

Das unerwartete Wachstum in den USA sei vor allem auf die Neuausrichtung der Vertriebswege unter den wichtigsten Marktakteuren und weiter sinkenden Verkaufspreisen zurückzuführen. Weltweit wurden im vierten Quartal 2007 laut den Marktforschern zwischen 13 und 15 Prozent mehr PCs verkauft als im Vergleichszeitraum 2006. Bei IDC spricht man aufgrund der positiven Zahlen zum vierten Quartal von einem gesunden PC-Markt. Trotzdem rechnet der Marktforscher in den nächsten Jahren mit einer Abschwächung des Wachstums, die vor allem auf die steigenden Sorgen rund um einen Rückgang des Wirtschaftswachstums zurückgeführt wird. Für 2008 und möglicherweise auch für 2009 erwartet IDC insgesamt trotzdem einen Zuwachs im zweistelligen Bereich.

“Auch der US-PC-Markt wird weiter wachsen, aber abgeschwächter als bisher”, sagt RZB-Analyst Christian Hinterwallner. Insgesamt könne die starke Nachfrage aus den Schwellenländern mögliche Abschwächungen am US-Markt zumindest leicht kompensieren. Bereits Anfang 2007 habe sich die Wachstumsrate am PC-Markt erneut beschleunigt, nachdem längere Zeit eine Abschwächung zu beobachten war. “Dass diese Entwicklung bis zum vierten Quartal durchgehalten hat, ist ein gutes Zeichen. Neben der hohen Nachfrage von Notebooks hat vermutlich auch der Vista-Effekt für Neuerungskäufe gesorgt.” Im Rahmen des Notebook-Booms könnten zudem Minilaptops der nächste große Trend sein, so der Analyst.

Dell, weltweite Nummer zwei hinter Hewlett-Packard, erhöhte seinen Marktanteil im Schlussquartal leicht von 14,4 auf 14,6 Prozent. Auf Jahresbasis fiel der Marktanteil des Unternehmens sowohl laut den vorläufigen Zahlen der Marktforschungsinstitute um mehr als einen Prozentpunkt auf 14,3 (Gartner) bzw. 14,9 Prozent (IDC), auch der PC-Absatz wies mit rund 2 Prozent das mit Abstand niedrigste Wachstum aller PC-Hersteller auf. Trotzdem sehen sowohl IDC als auch Gartner Zeichen der Erholung bei Dell. Vor allem am US-Markt konnte das Unternehmen im vierten Quartal mit starkem Wachstum punkten. “Es ist ein ermutigendes Zeichen, dass die Ausweitung der Vertriebskanäle zu greifen scheint.” Durch den Ausbau und die Diversifikation der Absatzwege könnte Dell 2008 einiges an Marktanteilen wieder zurückholen, prognostiziert Hinterwallner.

Hewlett-Packard baute seine Marktführung nach IDC-Zahlen 2007 auf 18,8 Prozent des Gesamtmarktes aus, Acer löste Lenovo als Nummer drei unter den PC-Herstellern ab. Mit einem Marktanteil von knapp 8 Prozent liegt das Unternehmen jedoch deutlich hinter Hewlett-Packard und Dell. Apple, das zur Zeit auf der Macworld Produktneuheiten präsentiert, scheint nur in den USA unter den Top-5-Herstellern auf. Auf dem dritten Platz nimmt das Unternehmen einen US-Marktanteil von 5,8 Prozent ein. “Apples PC-Einheit hat vom iPod-Boom profitiert, der dem Unternehmen wieder vermehrt Aufmerksamkeit einbrachte”, erläutert Hinterwallner. Apple sei zwar nur ein kleiner Player am PC-Markt, werde aber auf niedrigem Niveau weitere Zuwächse verzeichnen können.

Silicon-Redaktion

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