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Ex-Brocade-CEO: 21 Monate und Tränen

Der US-Bezirksrichter Charles Breyer hat Gregory Reyes nicht nur zu 21 Monaten Haft, sondern auch zu einer Geldstrafe von 15 Millionen Dollar verurteilt. Damit lässt der Richter auch keinen Zweifel daran, dass man die einst vielleicht als Kavaliersdelikte eingestuften Optionsmanipulationen als kapitales Verbrechen ansieht, die auch eine Haftstrafe rechtfertigen.

Bei dem Skandal, der die Teppichebenen in US-Konzernen seit zwei Jahren erschüttert, dreht es sich um Optionen, die zurückdatiert wurden, um dem Empfänger eine bessere Marge zu geben, wenn der Kurs stieg oder fiel. So ist diese Praxis auch nicht per se illegal. Voraussetzung ist allerdings, dass diese Zurückdatierung auch entsprechend verbucht wird.

Zu Reyes erklärte der Richter: “Es ist ein Verstoß gegen die Ehre. Jedes Mal, wenn Gregory Reyes die Dokumente fälschte, wiederholt und über drei Jahre hinweg, hat er gelogen.” So hätte Reyes zwar persönlich nicht direkt von dieser Praxis profitiert, er habe aber die Investoren getäuscht. Damit habe er auch den Aktienkurs angekurbelt, und für selbst höhere Zahlungen ausgehandelt. Er sei des Betrugs, falscher Abrechnungen und falscher Finanzmeldungen schuldig.

Als der Richter erklärte, Reyes habe sich die hohe Strafe teilweise auch selbst zuzuschreiben, weil er Ermittlungen im Vorfeld behindert habe, brach Reyes weinend zusammen und erklärte mit vielen Sprechpausen: “Ich bereue so vieles, und wenn ich nur die Uhr zurückstellen könnte, würde ich es tun. Es gibt so vieles, das ich anders gemacht hätte.”

So wurde der Fall Reyes auch sehr genau verfolgt, um daraus für ausstehende Fälle abzuleiten, wie die Gerichte urteilen werden. Am 15. April etwa, wird Kent Roberts von McAfee sich wegen dieser Praxis rechtfertigen müssen. Insgesamt sind es 200 Unternehmen, die von den Untersuchungen des Justizministeriums betroffen sind.  Einige Unternehmen mussten ihre Börsenmeldungen korrigieren und viele Manager mussten deswegen bereits ihren Posten räumen.

Silicon-Redaktion

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