Time Warner testet nutzungsabhängige Internetgebühren
Der Kabelbetreiber Time Warner Cable stellt in den USA das eigene Preismodell in Frage und hat angekündigt, testweise das Downloadverhalten von Dauernutzern zu messen.
Einen ersten Testlauf des neuen Preissystems will Time Warner Cable noch in diesem Jahr in Beaumont, Texas starten. Die Kosten für einen Internetzugang richten sich dabei nach der Menge der übertragenen Daten. “Wir testen das neue Modell um herauszufinden, ob wir so Peer-to-Peer Anwendungen in unserem Netzwerk einschränken können”, erklärte Alex Dudley, Sprecher von Time Warner.
Denn Service-Provider wie AT&T, Comcast und Time Warner hatten in der Vergangenheit damit zu kämpfen, dass der zunehmende P2P-Traffic wertvolle Bandbreite belegte. Außerdem werde viel davon auch dazu genutzt, um illegale Inhalte zu verbreiten. AT&T hat bereits versucht, diesen Traffic zu filtern und zu blockieren und Comcast hat gezielt bestimmte Formen des P2P-Traffics verlangsamt.
Time Warner hingegen hofft jetzt durch eine Messung des Bandbreitengebrauchs dieses Problem in den Griff zu bekommen. “Wir wollen ein konsistenteres, verbessertes Web-Erlebnis für unsere Kunden schaffen. Deshalb können wir es nicht einem kleinen Prozentsatz der Nutzer erlauben, eine übermäßige Menge des Netzwerkes zu belegen und so die Mehrheit der Anwender zu benachteiligen”, erläuterte Dudley.
Doch Time Warner könnte mit seiner Herangehensweise möglicherweise gerade die High-End-Kunden abschrecken, die es anzusprechen versucht. Derzeit bietet das Unternehmen feste Preise für seinen Service an. Die schnellste Übertragungs-Geschwindigkeit mit 10 MBit/s Download und 512 KBit/s Upload gibt es für 44,95 Dollar im Monat. Doch jemand der bereit ist diese Summe auszugeben, verwendet möglicherweise auch P2P-Anwendungen. Und diese Kunden könnten deshalb auf Grund des neuen Systems zu einem Konkurrenten wechseln.