Dynamische Malware infiziert Webseiten

Der Sicherheitsanbieter ScanSafe hat bisher etwa 230 britische Webseiten ermittelt, die von dynamischen JavaScript-Modulen angegriffen werden, welche sich nur sehr schlecht entfernen lassen. “Auch wenn die Hosting-Unternehmen sehr fleißig daran arbeiten, werden die Systeme immer wieder kompromittiert”, erklärte Mary Landesman, Sicherheitsforscherin bei ScanSafe.

“Die Sache ist nicht mit bereinigen und wiederherstellen erledigt. Der Angriff ist technisch extrem ausgereift”, ergänzte Landesman. Die Komplexität des Angriffes beruhe vor allem darauf, dass bisher noch nicht geklärt sei, wie die Systeme infiziert und nach einer Reinigung erneut befallen würden, so Landesman. Derzeit forscht ScanSafe zusammen mit Sicherheitsforschern von SecureWorks an diesem Problem.

Anfänglich sind die Forscher davon ausgegangen, dass ein Rootkit-artiges Kernelmodul für die Neuinfizierungen verantwortlich ist. Da aber bereits eine Reihe von Hostern die Apache-Kernel neu aufgebaut haben und trotzdem neu infiziert werden, scheint sich diese Theorie nicht zu bestätigen.

Nicht nur der Weg der Schadprogramme auf die Webseite ist dynamisch, sondern auch die Art und Weise, wie befallene Seiten die Schadprogramme weiterleiten. Ein Besucher einer infizierten Webseite wird selber mit JavaScript-Dateien mit zufälligen Dateinamen verseucht. Dies erschwere die Erkennung für Virenscanner.

Zu den Namen der Hoster der schätzungsweise 230 betroffenen Webseiten wollte ScanSafe keine Angaben machen. Auch seien verlässliche Angaben über die tatsächliche Anzahl der manipulierten Seiten nicht möglich, da sich die betroffenen Seiten erst dann als infiziert zu erkennen geben, wenn sie ihren Schadcode an Besucher weitergeben. Außerdem seien die JavaScript-Dateien nach dem Besuch nicht mehr nachzuweisen.

“Ein Administrator, der seine Webseite nach Anzeichen für eine Infektion durchsuchen würde, würde keine finden”, warnte Landesman. “Wir wissen also nicht, wie viele Hosts infiziert sind.”

ScanSafe empfiehlt beunruhigten Unternehmen, Hinweise an die Besucher im Internet auszugeben und diese dazu zu ermutigen, JavaScript in ihrem Browser zu deaktivieren. Auch wenn dadurch die Web-Funktionalitäten deutlich eingeschränkt würden.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

GEBHARDT Intralogistics setzt bei IT-Transformation auf S/4HANAGEBHARDT Intralogistics setzt bei IT-Transformation auf S/4HANA

GEBHARDT Intralogistics setzt bei IT-Transformation auf S/4HANA

Mit SAP S/4HANA und Cloud-Technologien legt der Intralogistik-Spezialist Basis für eine zukunftsweisende IT-Architektur.

15 Stunden ago
Elisabeth-Klinik Bigge setzt für Verwaltung von iPads auf Jamf Pro und Apple Business ManagerElisabeth-Klinik Bigge setzt für Verwaltung von iPads auf Jamf Pro und Apple Business Manager

Elisabeth-Klinik Bigge setzt für Verwaltung von iPads auf Jamf Pro und Apple Business Manager

Automatisiertes Management von iPads sorgt für reibungslosen Betrieb sowie Sicherheit und verlässlichen Datenschutz.

16 Stunden ago
Malware Ranking Februar: AsyncRAT sorgt in Deutschland für wirtschaftliche SchädenMalware Ranking Februar: AsyncRAT sorgt in Deutschland für wirtschaftliche Schäden

Malware Ranking Februar: AsyncRAT sorgt in Deutschland für wirtschaftliche Schäden

Der aufstrebende Trojaner wird in professionellen Kampagnen eingesetzt, die Plattformen wie TryCloudflare und Dropbox zur…

16 Stunden ago

KI-Wettrennen: Deutschland muss aufholen

Investitionsbemühungen der Unternehmen werden nur erfolgreich sein, wenn sie die Datenkomplexität, -sicherheit und -nachhaltigkeit bewältigen…

2 Tagen ago

Fakten statt Fiktion: Was tun gegen KI-Halluzinationen und -Bias?

Generative KI kann falsch liegen oder vorurteilsbehaftete Ergebnisse liefern. Maßnahmen, mit denen Unternehmen das Risiko…

2 Tagen ago

Deutsche Wirtschaft räumt Versäumnisse ein

82 Prozent der Unternehmen sind der Meinung, die aktuelle Konjunkturkrise sei auch eine Krise zögerlicher…

2 Tagen ago