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Britische Justiz verliert kritische Daten

Die vier Daten-CDs wurden am 15. Dezember von Her Majestys Inspectorate of Court Administration (HMICA) per Post an einen nicht genannten Empfänger verschickt. Dies hat ein Sprecher von Chefinspektor Eddie Bloomfield bestätigt, der die Ermittlungen der HMICA in diesem Fall leitet.

Medienbereichten zufolge sollten die CDs persönliche Daten wie Namen und Anschriften von vermeintlichen Opfern und Zeugen von Verbrechen beinhalten. Der Sprecher wollte jedoch weder Angaben zum Inhalt der Datenträger, noch zum Empfänger oder einer möglichen Verschlüsselung machen.

“HMICA bestätigt, dass vier CD-ROMs vermisst werden”, sagte ein Sprecher der Behörde in einer Erklärung. “Die Datenträger wurden per Post mit einer Auslieferungsbestätigung verschickt. Minister und Datenschutzbeauftragter wurden unverzüglich informiert, nachdem der Verlust von persönlichen Daten festgestellt wurde. Aufgrund der laufenden Ermittlungen ist zu diesem Zeitpunkt die Bekanntgabe weiterer Informationen unangebracht.”

Der für die Überwachung und die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen verantwortliche Datenschutzbeauftragte hat die Verlustmeldung bestätigt. Man habe den Untersuchungsbericht der Justizbehörde angefordert und werde über weitere Maßnahmen nach Erhalt entscheiden, sagte ein Sprecher des Information Commissioner’s Office (ICO) in einer Erklärung.

Die verwendete Versandmethode ‘Recorded Delivery’, bei der durch die Royal Mail ein Auslieferungsnachweis erstellt wird, beinhaltet keine Sendungsverfolgung während des eigentlichen Transportes. Zudem hat ein Sprecher der britischen Post Royal Mail mitgeteilt, dass sein Unternehmen bisher keine Hinweise des Justizministeriums über einen Verlust von Daten-CDs durch die Royal Mail erhalten habe.

Der Datenverlust bei HMICA ist ein weiterer Höhepunkt in der nicht enden wollenden Serie von Datenverlusten in Großbritannien. Ähnlich wie beim Verlust von 25 Millionen Datensätzen von Kindergeldempfängern im November wurden auch jetzt wieder Daten-CDs auf dem Postwege verschickt. Erst am Wochenende hatte das Justizministerium den Verlust von drei unverschlüsselten Notebooks mit über 600.000 Datensätzen von Rekruten und Bewerbern eingestehen müssen.

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Silicon-Redaktion

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