Das berichtet die Rheinische Post. Eine Investition von 14,3 Millionen Euro hätte das Werk genauso produktiv gemacht, wie das Werk, das Nokia jetzt in Rumänien bauen lässt. Durch diese Investition hätte sich die Kapazität des Werks dramatisch steigern lassen.
Das gehe aus einem Konzeptpapier hervor, das das lokale Management vor etwa einem Jahr zusammen mit der Belegschaft erarbeitet hatte. Laut Papier hätte sich, ohne zusätzliche Arbeiter, die Leistungsfähigkeit des Werkes verdoppeln lassen.
Aber die Konzernleitung lässt wenig Zweifel daran, dass das Werk noch zu halten ist. “Es ist unwahrscheinlich, dass wir zu neuen Erkenntnissen kommen, die uns von unserer Entscheidung abbringen”, so die Konzernsprecherin Arja Suominen gegenüber der Bildzeitung.
Olli-Pekka Kallasvuo, Präsident und Chief Executive Officer von Nokia, hatte sich bereits ähnlich geäußert. Man habe Probleme – wie den Imageverlust in Deutschland -, die der Hersteller Nokia durch die Werkschließung verursacht, bereits mit einkalkuliert: “So viel kann ich sagen: Billig wird es nicht. Das haben wir aber mit eingeplant.”
Auch Gespräche mit Vertretern der nordrhein-westfälischen Regierung konnten den Konzern nicht davon abbringen. Zusammen mit der NRW-Wirtschaftsministerin Christa Thoben und Hartmut Schauerte, Staatsekretär des Bundeswirtschaftsministeriums, habe man mit dem Nokia Chef Kallasuvo “innovative Lösungen für die Zukunft des Nokia-Standortes Bochum” vereinbart.
Dennoch will die Belegschaft nicht locker lassen und prüft weitere Möglichkeiten. Derzeit wird diskutiert, ob am Standort Bochum ein Testsystem aufrecht erhalten werden soll. Bis zu 100 Beschäftigte könnten hier unterkommen und dabei neue Modelle testen.
Auch die Gewerkschaften wollen den Arbeitskampf noch nicht aufgeben. So plant der Europäische Metallgewerkschaftsbund (EMB) eine europaweit konzertierte Aktion gegen den Hersteller Nokia. Ein erstes Treffen aller Gewerkschaften, die Arbeiter in Bochum vertreten, ist für die nächsten Tage in Brüssel geplant.
Wie EMB-Generalsekretär Peter Scherrer im Deutschlandradio erklärte, seien zwar europaweite Aktionen schwierig umzusetzen, doch werde über Demonstrationen an verschiedenen Orten nachgedacht.
Immerhin zeige sich die Konzernführung überrascht über die Heftigkeit der Reaktionen. Daher habe Scherrer “durchaus Hoffnung”, dass Nokia von der Entscheidung noch abrücken könnte.
Auch der SPD-Vorsitzende Kurt Beck spielt noch mit den letzten Hoffnungen: “Der Kampf um Nokia in Bochum ist noch lange nicht verloren.”
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