Neue Details zu AMDs Fusion
Der Chiphersteller AMD hat gleich zwei in mehrerer Hinsicht spannende Baustellen. Die eine ist der Native-Quad-Core-Opteron, die andere nennt sich Fusion. Dabei soll die Grafik mit dem Prozessor verschmolzen werden.
Nun gibt es zu Fusion neue Details von AMD. So erklärte ein AMD-Manager, dass diese Kombination der Kerne auf dem Phenom-Prozessor-Kern basieren wird. Allerdings werden die Entwickler bei AMD den Kern gehörig umbauen. ‘Swift’ wird wohl einer der ersten Fusion-Produkte sein und richtet sich vor allem an Notebooks. AMD wird dafür Phenom zurechtstutzen und als Dual-Core Mitte 2009 auf den Markt bringen. Später sollen dann Modelle mit vier Kernen folgen.
Den Grafik-Bereich, den AMD in den Prozessor integrieren will, wird von einer Grafik-Karte abgeleitet sein, die der Hersteller in den nächsten Monaten auf den Markt bringen will. Allerdings gibt es hierzu noch keine weiteren Informationen. Verschiedene kleine Kerne werden dann die Verarbeitung zum Beispiel von 3D-Grafiken in Spielen übernehmen. Das Ziel des Herstellers ist es, möglichst viel Grafik-Leistung bei geringem Stromverbrauch und Preis anbieten zu können.
Ob ‘Fusion’ auch als Desktop-Modell zu haben sein wird, will derzeit AMD noch nicht kommentieren. Auch Versionen für so genannte Ultra Mobile PCs (UMPC) sind, ebenso wie der Erfolg solcher Geräte, noch nicht absehbar.
Die aktuelle Multimedia-Plattform von AMD heißt ‘Puma‘. Der Nachfolger wird ‘Shrike’ heißen und soll mit dem Prozessor Griffin, einem Turion Ultra bestückt werden. Auch da soll dann schon Fusion-Technologie zu finden sein. Wie bei Puma soll sich die auf der Plattform integrierte Grafik auch mit einer diskreten Grafikkarte noch verbessern lassen.
Das Projekt Fusion hatte AMD mit der Übernahme des Motherboard- und Grafikkarteherstellers ATI bekannt gegeben. Ein ehrgeiziges Vorhaben, das den Hersteller genau wie die Architektur Native Quadcore sicherlich noch vor das eine oder andere Problem stellen wird. So musste AMD bei Barcelona, einem Opteron-Prozessor mit vier Kernen, bis heute immer wieder Verzögerungen hinnehmen.
Intel habe, so die Aussage von AMD, bei den vierkernigen Server-Chips nicht ganz sauber gearbeitet und konnte deswegen schneller mit neuen Produkten auf den Markt kommen. Das zeigt sich auch in den Verteilungen der Marktanteile. Nach wie vor führt Intel bei x86-Prozessoren. Aber trotz der Probleme und Verzögerungen beim Hoffnungsträger Barcelona kann AMD in der Gesamtbetrachtung den Marktanteil konstant halten. Wie das Marktforschungsinstitut Mercury Research berichtet, ist das vor allem auf die Erfolge mit Mobil-Prozessoren zurückzuführen.
So kommt Intel 2007 auf einen Marktanteil von 77,1 Prozent, 2006 waren es nur 74,5 Prozent. AMD büßte aber nur etwa 1 Prozent ein und verschickte 2007 etwa 22,1 Prozent der weltweiten Chip-Produktion. Das Wachstum von Intel, so Mercury, gehe vor allem auf Kosten von Via. Der Hersteller habe 2006 eine ungewöhnlich hohe Nachfrage erlebt, die aber 2007 ausblieb.
Mercury sieht diese Zahlen als Entwarnung für AMD. Sie zeigten, dass keines der beiden Unternehmen vom Markt aussteigen oder den jeweiligen Konkurrenten überrollen werde.
Inzwischen habe sich auch der wild ausgefochtene Preiskampf bei CPUs abgeschwächt, damit ist von beiden Herstellern Druck genommen. Dennoch habe der lange anhaltende Konkurrenzkampf dem Anwender genutzt. Der könne nun sehr viel Rechenleistung für gutes Geld bekommen.
Auch seien die Berichte über Probleme bei AMD “übertrieben”, wie ein Analyst erklärte. So konnte AMD auch noch im vierten Quartal 2007 große Mengen Server-CPUs absetzen.