Peinliche Online-Rollenspiele mit Omi
Um der Familie willen lernen viele Großeltern ‘computern’ – nicht immer zur Freude ihrer Enkel.
Immer mehr Eltern und Großeltern in den USA bevölkern Teenagerseiten wie YouTube und Online-Games. Der Grund: Sie wollen ihren Kindern und Enkeln näher kommen.
Der Nachrichtendienst AP bringt das Beispiel von Scott Seigal, der sich inzwischen schon daran gewöhnt zu haben scheint. Der Teenager wird von einer SMS der Mutter seiner Freundin geweckt; Eltern haben öffentlich Grüße für ihn auf YouTube eingestellt und mit seiner 72 Jahre alten Oma tauscht er sich täglich per Instant Messenger aus.
Warum? Um in Kontakt zu bleiben, sagten die Befragten beim Familien-Interview. Und es scheint keine Seltenheit zu sein, schließlich geht es Scotts Kumpel mit seinen Eltern nicht anders. Scott hat gerade an der Binghamton Universität /New York seine Studien aufgenommen und freut sich, dem Bericht zufolge, über die Grüße von zuhause.
Es sei gut, so sagte er verschmitzt, wenn einige Leute wenigstens ein bisschen etwas hinzulernen. Dennoch verschwieg der Bericht nicht, dass sich mehr und mehr Jugendliche von ihren Eltern und Großeltern verfolgt fühlen. Ihr letztes Refugium ohne Erwachsene und ohne elterliche Kontrolle, das Internet und der Computer, fallen den elterlichen Sorgen mehr und mehr zu.