Für American LaFrance, eine Abspaltung des Transportmaschinenkonzerns Freightliner, war die neue Software das Aus, so die Lesart der Ex-Kunden.
Demnach hat der Hersteller und Ausrüster von Feuerwehr- und Rettungswagen aus South Carolina für Teile seiner finanziellen Schwierigkeiten IBM verantwortlich gemacht. Die implementierte neue Software für Enterprise Ressource Planning (ERP), eine tief ins Backend und die Auftragsbearbeitung eingreifende Lösung, habe nicht funktioniert.
Die Lösung wurde für die Lohnkostenabrechnung, den Einkauf, die Lagerhaltung, Produktionskontrolle sowie Finanzen verwendet. Jedoch seien ganze Posten verschwunden, Aufträge zerstört oder unlesbar geworden, Bestellungen desgleichen. Die Kläger sprechen von einer Unmenge an Problemen nach dem Rollout.
So sei die gesamte Liefer-, Bedarfs- und Finanzseite der Geschäftsabläufe teilweise eingeschränkt geworden. Und die Lieferung von Rettungsfahrzeugen – das Kerngeschäft der Firma – sei im Ergebnis nicht mehr möglich geworden. Die neue Software habe die Daten aus dem alten Freightliner-System, das zuvor schon im Hause war oft nicht akzeptiert, was eine Kette von Problemen nach sich zog, berichtete die Networkworld.
Vor dem zuständigen Insolvenzgericht versucht die Firma nachzuweisen, dass dies unter anderem mit Softwareproblemen zu tun gehabt habe. Außerdem monierten die Kläger, dass die Daten vollkommen inkompatibel mit dem neuen System waren, wodurch Datensätze unbrauchbar wurden.
Der Hersteller hat jetzt die einzelnen Vorfälle dokumentiert und dem Gericht zur Prüfung übergeben. Von IBM-Seite erfuhr die US-Presse derzeit, dass die Vorwürfe geprüft würden. Die Dokumente seien auch der beklagten Firma zugekommen und würden jetzt überprüft. IBM gab demnach lediglich zu, dass American La France IBM-Software eingesetzt hatte. Der Fall dürfte weltweit in der Branche verfolgt werden. Von ihm könnte eine Vorbildwirkung als Präzedenzfall für unzufriedene Softwarekunden ausgehen, die finanzielle Rückschläge an Softwareproblemen festmachen könnten.
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