Categories: Management

Yahoo verliert Terry Semel

Wie der Konzern mitteilte, scheidet Semel etwa sieben Monate nach seinem Rücktritt als CEO des Unternehmens nun auch den Aufsichtsrat aus. Seine Aufgaben als Aufsichtsratsvorsitzender übernimmt der Marketing-Experte Roy Bostock.

Semel hatte auf Druck der Yahoo-Aktionäre im vergangenen Juni seine Position an Jerry Yang, einen der beiden Unternehmensgründer, abgeben müssen. 2006 hatte Semel ein Gehalt in Höhe von umgerechnet 48,22 Millionen Euro bezogen. Laut einer Erhebung der Agentur AP galt er als einer der bestbezahlten CEOs aktiennotierter Unternehmen in den USA.

Vor dem IPO von Google im Jahr 2004 hatte Semel die Chance, das damals noch kleine Unternehmen zu kaufen. Er hatte sie nicht wahrgenommen. Google wuchs weit über Yahoo hinaus und ist einstweilen stark genug, Microsoft herauszufordern. Semel hielt damals den Preis von einigen Milliarden Dollar für zu hoch. Heute ist Google mit 175 Milliarden Dollar siebenmal höher bewertet als Yahoo selbst.

Semel wurde im Jahr 2001 von Firmen-Mitgründer Jerry Yang zu Yahoo geholt, um das Unternehmen nach dem Dotcom-Crash zu reorganisieren. Das gelang zunächst, indem er in seinem ersten Jahr 650 Mitarbeiter entließ und den Wert des Konzerns an der Börse vervierfachte. Er konzentrierte die Geschäfte auf Unterhaltung und Information. Davon profitierte auch Semel, der in seiner Zeit bei Yahoo insgesamt umgerechnet 302,62 Millionen Euro durch die so genannte Ausübung von Aktienoptionen verdiente. Er scheiterte letztlich, so die Meldungen, an der chronischen Unterschätzung von Google. Er hatte den Werbeerfolgen der Konkurrenz nichts entgegenzusetzen. Sein Vorgänger und Nachfolger als CEO heißt Jerry Yang. Er beginnt seinen Job mit der Kündigung von 1000 Mitarbeitern.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Blockaden und Risiken bei APM-Projekten vermeiden

Application Portfolio Management (APM) verspricht Transparenz, mehr IT-Leistung und Effizienz – theoretisch.

2 Tagen ago

BSI-Bericht: Sicherheitslage im Cyberraum bleibt angespannt

Im Berichtszeitraum Mitte 2023 bis Mitte 2024 wurden täglich durchschnittlich 309.000 neue Schadprogramm-Varianten bekannt.

2 Tagen ago

KI-Hype in der Cybersicherheit – oder besser doch nicht?

KI kommt in der Cybersicherheit zum Einsatz, etwa um Abweichungen im Netzwerkverkehr zu identifizieren. Ist…

3 Tagen ago

Netzwerksegementierung schützt vor Angriffen über die OT

Ungepatchte und veraltetete Maschinen-Software ist ein beliebtes Einfallstor für Hacker, warnt Nils Ullmann von Zscaler…

4 Tagen ago

KI-Bluff bei AIOps erkennen

Die Auswahl einer Lösung sollte anhand von echten Leistungsindikatoren erfolgen, um echte KI von Behauptungen…

4 Tagen ago

Klinikum Frankfurt an der Oder treibt Digitalisierung voran

Interdisziplinäres Lenkungsgremium mit Experten aus den Bereichen IT, Medizin, Pflege und Verwaltung sorgt für die…

5 Tagen ago