USA hinken bei Breitband-Internet hinterher

Ein am 31. Januar veröffentlichter Bericht der National Telecommuniactions and Information Administration (NTIA) spricht zwar von großen Erfolgen auf diesem Gebiet. Kritiker sehen hinter der Studie ‘Networked Nation: Broadband in America’ allerdings nicht viel mehr als eine übertrieben euphorische Einschätzung der gegenwärtigen Situation. Die Regierung habe es in den letzten Jahren nicht geschafft, auf dem rasant wachsenden Internetmarkt für genügend Wachstumsanreize und Wettbewerb zu sorgen. Besonders die Anbindung mit Breitband-Internet bleibe weiterhin ein wunder Punkt für Regierung und Industrie.

Im Jahr 2004 versprach Präsident Bush, dass spätestens 2007 alle US-Amerikaner einen leistbaren High-Speed-Internetzugang zur Verfügung haben sollten. Eine Reihe internationaler Studien hatte zuvor gezeigt, dass die USA, was die Anbindung mit Breitband-Internet betrifft, im Vergleich zu anderen Ländern deutlich hinterherhinken. So hat beispielsweise die Organisation for Economic Cooperation and Development im Jahr 2006 die Vereinigten Staaten gemessen nach dem Zugang pro Person zu Breitbandinternet nur auf den 15. Platz gereiht. Im Vergleich: Noch 2001 hatte man im internationalen Vergleich auf Platz vier gelegen. Betrachtet man die diesbezügliche Entwicklung in aufstrebenden Ländern wie China oder Indien, ist dieser Absturz für viele sehr bedenklich.

Laut dem NTIA-Bericht haben mit Ende des Jahres 2006 an die 99 Prozent aller US-Regionen zumindest einen Serviceanbieter von Breitband-Internet in ihrer Nähe. Aus der Analyse der vorhandenen Menge an Daten ergebe sich demnach, dass das ursprünglich angepeilte Ziel eines leistbaren Breitbandzuganges für alle US-Bürger “zu einem hohen Grad” erfolgreich erreicht werden konnte. Von Kritikerseite wird dies allerdings bezweifelt. Man würde die Daten nicht korrekt interpretieren, lautet der Vorwurf. Ein Breitband-Provider müsse beispielsweise nur einen einzigen Wohnsitz pro Postleitzahl-Region betreuen und diese würde dennoch positiv in der Studie gewertet.

Der NTIA-Bericht zieht seine Schlussfolgerungen basierend auf Daten der Federal Communications Commission (FCC) und anderer Quellen. Die FCC-Zahlen besagen, dass die Gesamtzahl der Breitbandkabel von 6,8 Millionen im Dezember 2000 auf 82,5 Millionen im Vergleichsmonat des Jahres 2006 gestiegen sind. Berücksichtigt werden muss hierbei aber, dass die Definition des Begriffs ‘Breitband’ oft eine rein subjektiv ist. Nach FCC-Bestimmungen gilt die Bezeichnung für Verbindungsgeschwindigkeiten von 200 kilobit pro Sekunde.

Silicon-Redaktion

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