Qimonda ruiniert Quartalsergebnis von Infineon

Schuld daran trägt die angeschlagene Infineon-Tochter Qimonda, die die Infineon-Zahlen konsequent nach unten zieht. “Bei Infineon wird es keine Änderung der Strategie geben. Wir werden uns von Qimonda trennen”, hofft Infineon-Pressesprecher Günther Gaugler auf ein baldiges Ende der Misere.

Der Verlust des Vorquartals wurde mit 396 Millionen Euro um 116 Millionen Euro vergrößert. Ohne Qimonda hätte sich der Konzern im EBIT sogar über ein Plus von 65 Millionen Euro freuen dürfen. Bei einem Umsatz von 1,6 Milliarden Euro (ohne Qimonda 1,1 Milliarden Euro) und einem EBIT von minus 368 Millionen Euro beträgt der Fehlbetrag je Aktie 0,53 Euro. Der Infineon-Aktienkurs ist bereits vorbörslich eingebrochen. Im frühen Handel fiel das Papier um mehr als 8 Prozent. Bei Redaktionsschluss dieser Meldung (11:10 Uhr) weist die Aktie bereits ein Minus von 11,57 Prozent bei einem Wert von 5,89 Euro aus.

“In unserem Kerngeschäft haben wir ein ordentliches Ergebnis erzielt. Die negativen Zahlen sind auf die generelle Schwäche am Speichermarkt und die niedrigen Speicherpreise zurückzuführen”, erklärt Gaugler. Bis 2010 will Infineon eine EBIT-Marge von 10 Prozent erreichen, womit die Ziele relativ hoch gesteckt sind. Von Vorstandschef Wolfgang Ziegbart heißt es, dass “Unwägbarkeiten der globalen Wirtschaft, die ungünstige Entwicklung des Wechselkurses und unser aktualisierter Ausblick das Erreichen dieses Ziels erschweren.”

Für das Gesamtjahr 2008, das Ende September endet, sieht Infineon in der Kommunikationstechnik bei einer negativ erwarteten EBIT-Marge im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich ein mögliches Umsatzwachstum von 25 bis 30 Prozent. Im Segment Automotive, Industrial & Multimarket gibt das Unternehmen einen rückläufigen Ausblick. Infineon verweist darauf, dass ohne Qimonda gegenüber dem Vorjahr Umsatzsteigerungen im hohen einstelligen Prozentbereich und ein positives EBIT ohne Berücksichtigung von Sondereffekten bei einer EBIT-Marge im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich möglich sein sollen.

Silicon-Redaktion

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