Categories: MobileUnternehmen

Wer hat die Unterseekabel gekappt?

Auf ungeklärte Weise und in ungewöhnlicher Häufigkeit sind in den vergangenen Tagen gleich vier Internet-Unterseekabel im mittleren Osten und in Südasien ausgefallen. Dadurch lagen die Internet-Verbindungen zahlreicher Länder fast lahm.

Bei Reparaturarbeiten des indischen Telekommunikationsanbieter FLAG Telecom konnte jetzt wenigstens eine Ursache aufgeklärt werden. Das Falcon-Kabel zwischen den Vereinigen Arabischen Emiraten und dem Oman wurde von einem knapp sechs Tonnen schweren Schiffsanker zerstört, berichtete AFP. Der Grund für den Ausfall des zweiten Kabels der Qatar Telecom im Persischen Golf war kein Schaden, sondern ein Problem mit der Energieversorgung.

FLAG Telecom  meldete am 30. Januar den Beginn der Ausfallserie mit dem getrennten Europe Asia Kabel. Am selben Tag wurde bekannt, dass auch das SEA-ME-WE 4 (South East Asia–Middle East–Western Europe 4) Kabel getrennt wurde. Beide Meldungen kamen aus der Nähe des Ägyptischen Hafens in Alexandria. Am 1. Februar kam es dann zum Ausfall des ebenfalls von der FLAG Telecom betriebenen Falcon-Kabels, welches rund 50 Kilometer vor der Küste von Dubai beschädigt wurde. Das vierte betroffene Unterseekabel wurde von der Qatar Telecom am 3. Februar gemeldet. Die Problemstelle befindet sich zwischen Qatar und Dubai.

Weiterhin unklar bleibt, aber was mit den beiden Kabeln (Flag, SEA-ME-WE-4) im Mittelmeer passierte. Zumindest scheiden bei diesen Kabeln Schiffe als Verursacher aus. Denn in den Bereichen, in denen die Defekte auftraten, verkehrten keine Schiffe .

Nach den Kabelschäden im Mittelmeer kamen Verschwörungstheorien auf, wonach hinter den Internet-Ausfällen ein Angriff der USA auf den Iran stehe. Nach dem Kabelschaden vor Dubai schürte besonders der amerikanische Internet-Kolumnist Ian Brockwell Spekulationen über einen beabsichtigten IT-Infrastruktur-Angriff weiter. Das starke Engagement westlicher Firmen im arabischen Raum und die ebenfalls starke Internet-Beeinträchtigung im wichtigen Outsourcing-Standort Indien hatten unter Branchenexperten allerdings für Zweifel an der Theorie gesorgt. Die schadensbedingten Internet-Einschränkungen würden westliche und auch amerikanische Interessen betreffen, so ein Brancheninsider, der namentlich nicht genannt werden wollte.

Bis zur Reparatur der Unterseekabel wird es noch etwas dauern. Nach Angaben von Flag Telecom sind die Reparaturarbeiten im Gange.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Studie: Rund ein Drittel der APIs sind ungeschützt

Angriffe auf APIs und Webanwendungen sind zwischen Januar 2023 und Juni 2024 von knapp 14…

3 Tagen ago

Universitätsmedizin Essen setzt für E-Mail-Sicherheit auf NoSpamProxy

Mit täglich über 45.000 eingehenden E-Mails ist die IT-Abteilung des Klinikums durch Anhänge und raffinierte…

3 Tagen ago

Bau-Spezialist Schöck: Migration von SAP ECC ERP auf S/4HANA

Bau- und Fertigungsspezialist investiert in die S/4HANA-Migration und geht mit RISE WITH SAP in die…

5 Tagen ago

Pure Storage: Cloud, KI und Energieeffizienz

Trends 2025: Rasante Entwicklungen bei Automatisierung, KI und in vielen anderen Bereichen lassen Unternehmen nicht…

6 Tagen ago

GenKI verbessert Datenmanagement und Angebotsgenauigkeit

DHL Supply Chain nutzt generative KI-Anwendungen für Datenbereinigung und präzisere Beantwortung von Angebotsanforderungen (RFQ).

7 Tagen ago

Rolls-Royce Power Systems nutzt industrielle KI aus der IFS Cloud​

Marke mtu will globale Serviceabläufe optimieren und strategische Ziele hinsichtlich Effizienz, Nachhaltigkeit und Wachstum unterstützen.

7 Tagen ago