Handy-Chip filtert Geräusche wie menschliches Gehör
Das kalifornische Start-Up Audience hat auf dem laufenden GSM Mobile World Congress seinen A1010 Voice Processor vorgestellt.
Der Sprachprozessor soll ein besonders effizientes Filtern von Umgebungsgeräuschen und damit beste Rauschunterdrückung ermöglichen. Er setzt dazu auf die Methode der “Auditory Scene Analysis” (ASA). “Grundlage ist der Gedanke, das menschliche Gehörverhalten nachzuahmen”, erklärte Dorothea Kolossa, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Elektronik und medizinische Signalverarbeitung an der Technischen Universität Berlin.
Um etwa einem einzelnen Sprecher in einer größeren Menschenmenge zu folgen, sortiert und gruppiert das menschliche Gehör Töne, um sie einer Quelle zuzuordnen. “Die wichtigsten Kriterien dafür sind die Frequenz, der Onset, die Amplitudenmodulation und die zeitliche Zusammengehörigkeit”, erläuterte Kolossa. Der Audience-Chip nutzt nun ASA, um eine solche Zuordnung ähnlich wie das menschliche Gehör durchzuführen. Das ermöglicht ein besonders effizientes Filtern von störenden Geräuschquellen in der Umgebung.
“Der Audience Voice Processor setzt einen neuen Standard für stabile Rauschunterdrückung und ermöglicht bisher unerreichte Sprachqualität”, ist Audience-CEO Peter Santos überzeugt. Der Chip kann laut Audience etwa stationäre und nicht-stationäre Geräuschquellen bis 25 Dezibel in unter 500 Millisekunden filtern sowie Echos eliminieren. Insgesamt soll er damit eine hohe Sprachqualität selbst in lauten Umgebungen sichern.
Der Chip ist mit geringem Energiebedarf und einer Größe von 2,7 mal 3,5 Millimetern für Handys und andere drahtlose, portable Geräte optimiert. Derzeit werden Muster des Chips für fünf bis sieben Dollar angeboten. Preise für größere Mengen werden von der Stückzahl und den gewählten Features abhängen. Audience zufolge werden Handy-Hersteller noch im ersten Halbjahr 2008 die ersten Modelle mit Voice Processor auf den Markt bringen.