Comcast behindert legale BitTorrent-Nutzung
BitTorrent und Nutzer des gleichnamigen Dienstes haben dem Internet-Provider Comcast vorgeworfen, ihre P2P-Verbindungen zu verlangsamen, um die Konkurrenz durch Online-Videos zu unterbinden.
Durch die Drosselung des Datenverkehrs behindere Comcast die Ausstrahlung von Fernsehprogrammen über das Internet, erklärte BitTorrent. Diese wiederum stehen in direkter Konkurrenz zu den Kabelfernsehangeboten von Comcast. “Comcasts Drosselung wirkt sich nicht nur auf BitTorrent aus, sondern auch auf Hunderte anderer Unternehmen, die unsere Technologie nutzen”, ärgerte sich Eric Klinker, IT-Chef bei BitTorrent. BitTorrent-Kunden sind unter anderem Warner Bros und Paramount Pictures.
Comcast scheint das völlig legale Internet-Fernsehen absichtlich stark auszubremsen. Da die Nutzer zukünftig voraussichtlich immer häufiger online fernsehen, würde Comcast seine Position als Zugangsanbieter für Kabelfernsehen sichern. Denn das Geschäft eines reinen Anbieters für Breitband-Services ist nicht so lukrativ wie das Kabelfernsehen.
Doch aus Comcasts Sicht handelt es sich bei der Verlangsamung allenfalls um eine angemessene Limitierung der Bandbreiten-Nutzung. Kunden, die besonders viel Bandbreite für ihre Services brauchen, müssten in Kauf nehmen, dass ihre Services verlangsamt werden, um nicht die Verbindungen aller Kunden zum Erliegen zu bringen. Denn Peer-to-Peer-Verbindungen können bis zu 80 Prozent der Netzwerkkapazität in Anspruch nehmen.
Obwohl Comcast zugibt, BitTorrent ins Visier genommen zu haben, streitet der Internet-Anbieter ab, die Drosselung auf Grund spezieller Inhalte vorzunehmen. “Es geht wirklich nur um den Uploading-Verkehr”, erklärte Sena Fitzmaurice, Sprecherin für Comcast.
Eine Möglichkeit die Drosselung zu vereiteln, ist, die individuellen Internet-Protokoll-Datagramme zu verschlüsseln, so dass der Internet-Anbieter nicht weiß, wann BitTorrents Service in Anspruch genommen wird. Es ist allerdings fraglich, wie lange dieser Trick noch funktioniert.