Mit Hilfe von aus Brombeeren oder Preiselbeeren gewonnenen Pigmenten werden nach dem Prinzip der Chlorophyll-Photosynthese die Sonnenstrahlen in elektrische Energie umgewandelt. Thomas Brown, Dozent für Bioelektronik an der Universität Tor Vergata, erklärt die Vorteile: “Im Vergleich zum Silizium haben die Hybridzellen zwar nur einen halb so großen Wirkungsgrad. Die Energieausbeute erreicht mit 50 Watt pro Quadratmeter sogar nur ein Drittel des Vergleichswertes. Entscheidend sind jedoch die Herstellungskosten je Quadratmeter Spitzenleistung. Der bei organischen Zellen erzielbare Kostenvorteil beläuft sich gegenüber der herkömmlichen Siliziumtechnik auf über 90 Prozent.”
“Auf längere Sicht dürften wir soweit kommen, dass die Produktionskosten je Watt Spitzenleistung unter 2 Euro sinken,” so der Wissenschaftler weiter. “Beim Silizium liegen sie bei 4,8 Euro”. Eine weitere Herausforderung sei, die bei 15 – 20 Jahren liegende mittlere Lebensdauer der Zellen zu erhöhen und damit Einspareffekte bei den Materialkosten zu erzielen.
Das Projekt des Ende 2006 gegründeten Center of Hybrid and Organic Solar Energy ist von der Landesregierung des Latium durch einen Zuschuss von 6 Millionen Euro unterstützt worden. Mit der Erreichung der Marktreife wird Ende dieses Jahres gerechnet. Für die innovative Technologie interessiert sich auch der australische Solartechnikanbieter Dyesol. Dieser hält ein Patent über Hybridzellen, die mit Hilfe von chemischen Farbstoffen funktionieren, und möchte mit dessen Vermarktung beginnen. Die Australier wollen in diesem Jahr eine Italien-Niederlassung in Rom einrichten und 5 Millionen Euro für die Errichtung der ersten Fertigungslinie ausgeben.
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