Handy-Sicherheitslösungen für Unternehmen “unabdingbar”

Fast drei Viertel aller Konsumenten seien um die Sicherheit mobiler Services besorgt, so das Ergebnis einer vom Unternehmen beauftragten Studie. “Für Unternehmen sind Sicherheitslösungen, die mobile Geräte mit einschließen, unabdingbar”, meint Christian Kinne, Solutions Marketing Manager EMEA bei Symantec. Wichtig ist dies besonders zum Schutz vor Datendiebstahl, während Handy-Viren noch keine all zu große Bedrohung bilden.

“Auf der Seite der Handy-Viren ist die Verbreitung im Vergleich zur Zahl von Viren für Computer und Notebooks noch vergleichsweise gering”, meint Kinne. Das bestätigt auch Klaus Jetter, Country Manager bei F-Secure. “Es gibt derzeit keine Gefahr für die Masse”, meint Jetter und gibt an, dass weniger als 400 Handy-Viren bekannt seien. Eine Erklärung für die geringe Verbreitung hat Trend Micro schon 2004 geboten und sieht diese immer noch als aktuell an. “Bis heute sind die Betriebssysteme der Handys untereinander nicht so kompatibel, dass eine Verbreitung von Viren besonders einfach wäre”, meint Rainer Link, Senior Security Specialist des Unternehmens. Eine Malware-Verbreitung über das Handy sei noch nicht von großem Interesse. Etwas anders sieht das McAfee. “Immerhin jeder zehnte Befragte hatte entweder schon selbst einen Virus auf dem Mobilgerät oder kennt jemanden, der angegriffen wurde”, meint PR-Managerin Isabella Unseld.

Symantec und F-Secure wiederum warnen, dass die Bedrohung steigt. Mit der wachsenden Verbreitung des mobilen Internets auch für finanzielle Transaktionen “werden Angriffe auf mobile Browser für Kriminelle immer attraktiver”, meint etwa Kinne. “Das vermehrte Aufkommen gerade von mobiler Spyware zeigt, dass sich die Cyberkriminellen durchaus mit dem Thema beschäftigen”, betont Jetter. Insbesondere für Unternehmen sehen die Anbieter einhellig eine große Notwendigkeit für mobile Sicherheitslösungen. “Geschäftlich genutzte Mobiltelefone bieten oftmals einen sehr interessanten Datenpool mit vertraulichem Inhalt”, begründet Sicherheitsexperte Link. F-Secure verweist darauf, dass “sensible Daten zunehmend über Smartphones übertragen werden” und Symantec nennt Sicherheitslösungen zum Schutz von Daten “unabdingbar”.

“Am meisten gefährdet ist die Privatsphäre des durchschnittlichen Handy-Nutzers”, meint F-Secures Jenner zur Bedeutung von Sicherheitslösungen im privaten Bereich. Ganz so nachdrücklich wie im Business-Bereich wird meist nicht zu mobilen Sicherheitslösungen gemahnt, wohl aufgrund der etwas weniger kritischen Daten. “Je sensibler die gespeicherten Daten, desto wichtiger ist eine Sicherheitslösung”, heißt es von Trend Micro. Symantec betont, dass Nutzer mobilen Internets, die keine Sicherheitslösung nutzen, zumindest auf bestimmte Dienste verzichten sollen. Unseld allerdings nennt Sicherheitslösungen im Privatbereich ausdrücklich gleich wichtig wie im Businessbereich und hinterfragt: “Wie sollte ein Angreifer unterscheiden, ob es sich um ein Geschäfts- oder um ein Privathandy handelt?”

Dabei hat gerade McAfee auf dem GSM Mobile World Congress Mobilfunk-Anbieter zu netzseitigen Lösungen ermahnt. “Der Grund dafür, dass McAfee eher Provider-seitige Sicherheitslösungen bietet, liegt unter anderem darin, dass viele Nutzer nicht bereit sind, für Schutzmaßnahmen zusätzlich zu bezahlen”, erläutert Unseld. “Der Provider hat natürlich die Möglichkeit unerwünschte Inhalte herauszufiltern”, meint dazu Link. Auch F-Secure bestätigt, dass dieser Ansatz zum Schutz vor Massenverbreitungen von Bedrohungen sinnvoll sei, warnt jedoch, dass Provider-Lösungen keinen Einfluss auf Schädlinge hätten, die sich per Bluetooth verbreiten.

Sicherheits-Software-Pakete für Mobiltelefone setzen allerdings zunehmend auf ein Feature, das Netzbetreiber gar nicht bieten können: Schutz der Privatsphäre bei Verlust oder physischem Handy-Diebstahl. So hat Kaspersky in Barcelona eine aktualisierte Version seiner Mobile Security Suite mit ‘Anti-Theft’ gezeigt. Damit kann etwa durch eine entsprechende SMS-Nachricht der Datenbestand des Handys gelöscht werden. Bei einem Wechsel der SIM-Karte wiederum wird die Nummer der neuen SIM an eine vorher definierte Rufnummer geschickt. Auch Produkte anderer Anbieter wie etwa Symantec bieten Remote-Control-Funktionen.

Silicon-Redaktion

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