DoubleTwist: Software befreit Songs von DRM

iTunes-Songs sind mit dem Apple-eigenen Kopierschutzsystem ‘Fair Play’ versehen. Da Apple keine Lizenzen des Systems an Drittanbieter vergibt, bleiben die Abspielmöglichkeiten für den Käufer auf den iPod beschränkt. Mithilfe des kostenlosen ‘DoubleTwist Desktop‘ wird das Apple-DRM-System von den gekauften Musikstücken entfernt, wodurch sie auch auf Handys sowie MP3-Playern anderer Hersteller gehört werden können.

Hinter DoubleTwist steckt der in Hackerkreisen unter dem Namen ‘DVD Jon’ bekannte Jon Lech Johansen. Der Norweger hatte bereits vor einigen Jahren Wege gefunden, den Kopierschutz von Apple zu umgehen. Die damaligen Methoden waren jedoch illegal. Sein nächster Anlauf, wobei er sich mithilfe von Reverse Engeneering sein eigenes DRM-System bastelte, indem er Fair Play zerlegte und mit eigenen Softwarebausteinen wieder zusammensetzte, sorgte ebenfalls für Diskussionen. Die nun verwendete Technik sei legal, betont das Unternehmen in einer Aussendung. In einer Grauzone dürfte sich DoubleTwist damit dennoch befinden, zumal es darum geht, ein Kopierschutzsystem auszuhebeln.

DoubleTwist spielt die Songs im Hintergrund mit erhöhter Geschwindigkeit ab, gleichzeitig werden die Audiosignale von dem Programm wieder aufgezeichnet und als MP3-File abgelegt. Einen ähnlichen Ansatz der Re-Analogisierung haben auch andere Unternehmen, beispielsweise S.A.D. mit ‘FreeMusic’, umgesetzt. Die Legalität sah man in dem Recht auf eine analoge Kopie begründet. Die Lieder mussten jedoch ganz abgespielt werden, womit die Konvertierung einige Zeit in Anspruch nahm. Mit DoubleTwist wird ein durchschnittliches Album in etwa 20 Minuten von Geräte-Grenzen befreit, heißt es.

“Eine E-Mail ist auch problemlos mit jedem Client zu öffnen. Unser Ziel ist es, digitale Medien von jeglichen Beschränkungen zu befreien und einen einfachen Umgang zu ermöglichen, ohne dass sich Anwender über inkompatible Formate Gedanken machen müssen”, sagt Monique Farantzos, Mitbegründer von DoubleTwist. Neben den Audioformaten MP3, AAC, WMA oder WAV kommt das Programm auch mit den Videoformaten MPEG-4, WMV, AVI, MPEG-2 sowie dem bei Handys gebräuchlichen 3gp zurecht. Fotos werden innerhalb der Formate JPG, GIF, PNG und BMP konvertiert.

Die Software unterstützt Sonys PSP, die Nokia N-Series, Sony Ericssons Walkman- und Cybershot-Handys, den LG Viewty sowie Windows-Mobile-Smartphones. Neben der Desktop-Software bietet das Unternehmen auch eine Facebook-Applikation an. Die Anwendung namens Twist me! ermöglicht es, seinen Freunden auf der Web2.0-Plattform Facebook Zugriff auf seinen digitalen Content am Rechner zu gewähren.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

IT 2025: IT-Führungskräfte erwarten massiven KI-Ruck

Einsatz von KI-Lösungen wirbelt auch in deutschen Unternehmen die Liste der Top-Technologieanbieter durcheinander.

2 Stunden ago

Sofortzahlungen im Wandel: Sicherheit und KI als treibende Kräfte

Echtzeitüberweisungen erfüllen die Erwartungen der Nutzer an Geschwindigkeit, sind jedoch anfällig für spezifische Sicherheits- und…

5 Stunden ago

Blockaden und Risiken bei APM-Projekten vermeiden

Application Portfolio Management (APM) verspricht Transparenz, mehr IT-Leistung und Effizienz – theoretisch.

2 Tagen ago

BSI-Bericht: Sicherheitslage im Cyberraum bleibt angespannt

Im Berichtszeitraum Mitte 2023 bis Mitte 2024 wurden täglich durchschnittlich 309.000 neue Schadprogramm-Varianten bekannt.

3 Tagen ago

KI-Hype in der Cybersicherheit – oder besser doch nicht?

KI kommt in der Cybersicherheit zum Einsatz, etwa um Abweichungen im Netzwerkverkehr zu identifizieren. Ist…

3 Tagen ago

Netzwerksegementierung schützt vor Angriffen über die OT

Ungepatchte und veraltetete Maschinen-Software ist ein beliebtes Einfallstor für Hacker, warnt Nils Ullmann von Zscaler…

4 Tagen ago