Unternehmen geraten leicht in finanzielle Risikofalle

Dies ist das zentrale Ergebnis der neuen IBM Global CFO Studie, für die über 1200 Chief Financial Officers (CFOs) und Führungskräfte aus Finanzabteilungen aus 79 Ländern befragt wurden. In Deutschland – mit 80 befragten Finanzexperten – waren zwar weniger Unternehmen massiven Risiken ausgesetzt (46 Prozent), jedoch die Hälfte der CFOs fühlte sich darauf schlecht vorbereitet.

Die Studie ‘Die richtige Balance zwischen Risiko und Performance durch eine integrierte Finanzorganisation’ wurde von der Unternehmensberatung IBM Global Business Services mit Unterstützung der Wharton School der University of Pennsylvania und der Economist Intelligence Unit entwickelt. Die internationale Befragung geht der Frage nach, wie Finanzorganisationen mit den Chancen und Risiken der Globalisierung für ihr Unternehmen umgehen.

Eine wichtige Erkenntnis der Studie ist, dass Unternehmen, die ihr Finanzwesen als integrierte Finanzorganisationen aufgestellt haben, eine wesentlich bessere finanzielle Performance zeigen als nicht-integrierte Finanzorganisationen. So erreichen Unternehmen mit einer integrierten Finanzorganisation höhere Wachstumsraten. Zudem sind Unternehmen mit einer integrierten Finanzorganisation wesentlich robuster und können die Entscheidungsfindungsprozesse für ihr Management besser unterstützen.

CFOs sind innerhalb ihrer Unternehmen immer häufiger für das Risikomanagement verantwortlich und teilen sich diese Rolle mit den CEOs. Laut Studie wird von 61 Prozent der Unternehmen erwartet, dass CFOs im Risikomanagement eine leitende Rolle innerhalb ihres Unternehmens übernehmen, gefolgt von den CEOs (50 Prozent), den Chief Technology Officers (27 Prozent).

Die Studie zeigt auch, dass durch die Globalisierung zwar zusätzliche Wachstumschancen entstehen, aber auch höhere Risiken drohen. Die Befragung ergab, dass große Unternehmen mit einem Umsatz von über 5 Milliarden Dollar in den vergangenen drei Jahren eine Reihe unterschiedlichster Problemfälle bewältigen mussten: strategische (32 Prozent), geopolitische (17 Prozent), umwelt- und gesundheitsbezogene (17 Prozent), finanzielle (13 Prozent), operative (13 Prozent) und Compliance-Risiken (8 Prozent).

Obwohl Risiken ständig gegenwärtig sind, haben sehr viele Unternehmen kein formalisiertes Risikomanagement-Programm. Nur 52 Prozent gaben an, dass sie irgendeine Form eines solchen Programms haben, während 42 Prozent historische Vergleiche im Unternehmensgeschehen hinzuziehen, um Risiken zu vermeiden. Nur 32 Prozent arbeiten mit spezifischen Risikogrenzwerten und nur 29 Prozent entwickeln risikobezogene Vorhersagen und Pläne.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Blockaden und Risiken bei APM-Projekten vermeiden

Application Portfolio Management (APM) verspricht Transparenz, mehr IT-Leistung und Effizienz – theoretisch.

1 Tag ago

BSI-Bericht: Sicherheitslage im Cyberraum bleibt angespannt

Im Berichtszeitraum Mitte 2023 bis Mitte 2024 wurden täglich durchschnittlich 309.000 neue Schadprogramm-Varianten bekannt.

2 Tagen ago

KI-Hype in der Cybersicherheit – oder besser doch nicht?

KI kommt in der Cybersicherheit zum Einsatz, etwa um Abweichungen im Netzwerkverkehr zu identifizieren. Ist…

3 Tagen ago

Netzwerksegementierung schützt vor Angriffen über die OT

Ungepatchte und veraltetete Maschinen-Software ist ein beliebtes Einfallstor für Hacker, warnt Nils Ullmann von Zscaler…

3 Tagen ago

KI-Bluff bei AIOps erkennen

Die Auswahl einer Lösung sollte anhand von echten Leistungsindikatoren erfolgen, um echte KI von Behauptungen…

4 Tagen ago

Klinikum Frankfurt an der Oder treibt Digitalisierung voran

Interdisziplinäres Lenkungsgremium mit Experten aus den Bereichen IT, Medizin, Pflege und Verwaltung sorgt für die…

5 Tagen ago