Infineon: Ziebart steht kurz vor dem Rauswurf

Der Aufsichtsrat will nun eine Veränderung, um den krisengebeutelten Konzern wieder auf den richtigen Weg zu bringen. “Das Maß ist voll”, sagte ein Mitglied des Infineon-Aufsichtsrates.

Die allgemein schlechte Stimmung war auch schon auf der Hauptversammlung deutlich zu spüren. Ziebart
musste sich nicht nur gegenüber seinen aufgebrachten Aktionären rechtfertigen, auch seine Kollegen hatten an Kritik nicht gespart. Zum einen kritisierte Aufsichtsratschef Max Dietrich Kley, dass Infineon sich mehr anstrengen müsse, um endlich profitabel zu werden. Zum anderem fiel Ziebart der Finanzvorstand Peter Fischl ins Wort, den viele im Unternehmen als den heimlichen Infineon-Herrscher bezeichnen.

Der Aufsichtsrat sei nicht an einer Verlängerung des Vertrages mit Ziebart interessiert. Der Vertrag läuft im Herbst 2009 aus. Momentan fahnden die Mitglieder des Aufsichtsrates nach einem geeigneten Nachfolger. Aufsichtsratschef Max Dietrich Kley suche in Gesprächen mit Kollegen aus dem Kontrollgremium nach einer geeigneten Lösung. Eine Entscheidung ist aber bis dato noch nicht gefallen.

Es sei besonders schwierig einen Kandidaten zu finden, der das Unternehmen aus seiner desaströsen Lage befreien kann. Deshalb laufe die Nachfolgersuche auch sehr schleppend. Bis zum Sommer soll jedoch eine Entscheidung gefällt sein.

Bereits Ende 2007 ist es zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Vorstand und Aufsichtsrat gekommen. Grund dafür waren die hohen Verluste der Speichertochter Qimonda, welche fast 600 Millionen Euro Verlust im vierten Quartal verbuchte. Durch die Umsatzeinbußen wurde das Mutterunternehmen schwer belastet.

Silicon-Redaktion

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