Steigt IBM aus dem Chip-Geschäft aus?
IBM könnte das Prozessor-Geschäft in den kommenden zehn Jahren aufgeben – aufgrund hoher Herstellungskosten, des zunehmenden Wettbewerbs und sich ändernder Geschäftsmodelle. Das geht aus der Studie ‘Intel Competitor Line-up: Challenges to the Industry Leader’ hervor, die der US-Marktforscher In-Stat veröffentlicht hat.
In der Untersuchung geht es eigentlich um Intel. IBMs Ausstieg aus der Prozessor-Herstellung ist für den In-Stat-Analysten Jim McGregor eine mögliche Folge der aktuellen Intel-Strategie.
Laut McGregor steht Intel vor der Herausforderung, neue Wachstumsmärkte zu finden. Die Basis der Intel-Umsätze sei seit den 80er-Jahren der PC-Markt. Dieser Markt wachse immer langsamer, die Preise sinken.
“Intel-CEO Paul Otellini hat ultra-mobile PCs (UMPCs) beziehungsweise Mobile Internet Devices (MIDs), Computer für die Schwellenländer und Consumer Electronics als die wichtigsten Wachstumsfelder ausgemacht”, so McGregor.
Die Expansion des Herstellers in Bereiche wie MID verlängere jedoch die Liste seiner Rivalen. Diese seien besonders unter den Nutzern von ARM-Prozessoren zu finden.
McGregor sagte voraus, wie die Intel-Rivalen reagieren. AMD dürfte Intel demnach folgen und ‘Accelerated Processing Units’ (APU) für die Schwellenländer entwickeln. IBM könnte weiter auf seine ‘Power’-Architektur setzen – oder das Chip-Geschäft in den kommenden zehn Jahren gänzlich aufgeben.
In den Bereichen UMPCs und MIDs bekommt es Intel laut McGregor vor allem mit den ARM-Zulieferern und mit VIA zu tun. Das führe nicht zuletzt auch zu Verbesserungen im Chipdesign.
Zusammenfassend hieß es von McGregor, Intel werde im Bereich Computing wohl seine Führungsposition behalten. In Bereichen wie der Consumer Electronics sei der Hersteller jedoch einem größeren Wettbewerb ausgesetzt und werde auf Barrieren stoßen.