Während Mediziner angesichts der europaweit steigenden Zahl von Influenza-Erkrankungen mit einer Grippewelle kämpfen, sind die IT-Verantwortlichen mit einer nicht endend wollenden Spam-Epidemie konfrontiert. Dazu genügt ein Blick auf die Trends des Jahres 2007. Die Zahl der “guten Mails” stieg nur geringfügig im einstelligen Bereich. Betrug der Anteil der Spam-Mails 2006 noch 91,3 Prozent (8,7 Prozent Nutznachrichten), so waren es 2007 bereits 95,4 Prozent (4,6 Prozent Nutznachrichten).

Das Beunruhigende an der Spam-Epidemie: Zu Jahresbeginn hat sich die Lage nicht gebessert, eher im Gegenteil. Denn je besser die Verfahren werden, um unerwünschte Nachrichten aus dem gesamten Mailaufkommen herauszufiltern, desto größer werden die Anstrengungen und damit auch die Datenmengen, mit denen die Spammer die E-Mail-Systeme überfluten.

Im gesamten Januar 2008 ist der Spam-Anteil auf 96,7 Prozent angestiegen (nur 3,3 Prozent waren erwünschte E-Mails). Als wenn das alles noch nicht schlimm genug wäre, “feuerten” die Spam-Versender an den beiden letzten Wochenenden im Januar aus allen Rohren. Der Spam-Anteil betrug jeweils mehr als 99 Prozent. Ein Trend, der sich übrigens für das gesamte vergangene Jahr gefestigt hat: An jedem Wochenende ist der Anteil an unerwünschter elektronischer Post jeweils auf über 99 Prozent angestiegen, was sich unter anderem auf unzureichend geschützte, missbrauchte Privat-PCs zurückführen lässt. Retarus hat weiterhin ermittelt, dass über 70 Prozent der Nachrichten keinen gültigen Empfänger haben. Es wird weltweit eine riesige Menge an nutzlosem “Traffic” produziert, der Datenleitungen und Mailserver verstopft.

Recht aufschlussreich ist ein Blick auf die großen Spam-Herkunftsländer. Galten lange Zeit die USA und China als die führenden Nationen, hat sich das Bild 2007 deutlich gewandelt. Die USA behaupten mit einem Anteil von 13,8 Prozent weiterhin den unrühmlichen Spitzenplatz. Auf Rang zwei folgt Russland (9,2 Prozent) und Deutschland hat es im vergangenen Jahr mit einem Anteil von 8,8 Prozent immerhin auf den dritten Rang geschafft. Auf die ersten drei Länder entfällt somit rund ein Drittel des gesamten Spam-Aufkommens.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

OT-Security braucht zunächst Asset-Transparenz

Unternehmen wissen oft nicht, welche Geräte in der Produktion eine IP-Adresse haben, warnt Peter Machat…

1 Tag ago

Künstliche Intelligenz erreicht die Cloud

KPMG-Studie: 97 Prozent der Cloud-nutzenden Unternehmen verwenden KI-Dienste von Cloud-Anbietern.

2 Tagen ago

AI Act: Durchblick im Regulierungsdickicht

Bitkom veröffentlicht Online-Tool und Leitfaden zum KI-Einsatz in Unternehmen. Beide Angebote sind kostenlos.

2 Tagen ago

Coveo beschleunigt europäisches Wachstum durch Expansion in der DACH-Region

Neue Kunden sind unter anderem SAP, Conforama Schweiz, 11teamsports, Phillip Morris International, Baywa und Thalia.

3 Tagen ago

Britische Behörden setzen auf Oracle Cloud

Oracle schafft einheitliche Plattform für vier Ministerien und über 250.000 Beamte mit der Oracle Applications…

3 Tagen ago

Windows 10: Wer haftet für Datenschutz nach Support-Ende?

Der Grund: Geräte, die mit veralteter Software arbeiten, sind anfällig für Cyberangriffe und Datenlecks.

3 Tagen ago