Vorsicht mit Google-Earth Aufnahmen
Wer Google-Luftbilder ins Web stellt, sollte sich vorher ausreichend erkundigen, ob dies auch rechtens ist. Denn die Rechte liegen nicht direkt bei Google, sondern bei kleinen Unternehmen, die für die Luftaufnahmen Millionen bezahlt haben. Eine Abmahnung flattert so schnell mal ins Haus.
So geschehen bei Kirstin Walther, der Betreiberin eines ‘Saftblogs‘ von ihrer kleinen Traditionskelterei. Nach Angaben des Spiegel-Magazins hatte sie zwei Luftaufnahmen ihrer Kelterei in ihren Saftblog gestellt. Dafür soll Walther nun 1400 Euro bezahlen.
Eine Abmahnung erhielt die Unternehmerin nicht etwa von Google, sondern von dem Unternehmen GeoContent. Das Unternehmen ist Experte für Luftbilddaten und Geoinformationen. GeoContent hatte ganz Deutschland aus der Luft fotografieren lassen und hat dafür einen zweistelligen Millionenbetrag investiert. Google hat unter anderem die Luftbilder lizenzieren lassen. Deshalb herrscht Verwirrung darüber, wer die Karten und Luftbilder von Google Earth nutzen darf.
Dabei hatte sich die Unternehmerin vorab genau in der Google-Earth-Hilfe informiert, ob sie die Fotos für ihren Blog verwenden dürfe. Google schreibt in der Hilfe, dass die Aufnahmen verwendet werden dürfen, wenn die Angaben zum Copyright und zur Bezugsquelle nicht entfernt werden. Der Suchgigant führt als Einschränkung an, dass die Bilder nicht an andere Nutzer verkauft, noch als Teil eine Services angeboten oder in einem kommerziellen Produkt verwendet werden dürfen. GeoContent bezieht sich in der Abmahnung genau auf diese Aussage.
Die Anwälte von GeoContent verstehen unter dieser Formulierung, dass die Bilder ausschließlich für private Zwecke genutzt werden dürfen. Da die Unternehmerin die Bilder für kommerzielle Zwecke eingesetzt hatte, ist die Abmahnung berechtigt.
Das hatte die Saftbloggerin jedoch nicht herausgelesen. “Ich verstehe nicht, warum das so missverständlich formuliert ist. Man kann doch nicht so eine Funktion zum Verschicken von Bildausschnitten integrieren ohne da klare Hinweise zu geben”, kritisierte sie Google.