Mit dem Zukauf setzt der Konzern die Expansionsstrategie weiter fort. Zudem die Akquisition noch bis zum dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres abgeschlossen sein, wie berichtet wird. Um die Abwicklung der Transaktion zügig voran zu bringen, strebt der Computerriese einen Aktientausch an, wobei die E-Ten-Besitzer sechs Prozent an neuen Anteilsscheinen erhalten sollen.
“Angesichts der Entwicklung, dass die Technologien immer kompakter werden, macht ein solcher Zukauf strategisch prinzipiell Sinn. Vor allem wenn man sich vergegenwärtigt, dass Acer als einer der bedeutendsten asiatischen Laptop-Hersteller die immer kleiner werdende Lücke zwischen Notebook und Smartphone endgültig schließen möchte. Dies scheint mir der richtige Weg zu sein”, unterstreicht Erste-Bank-Analyst Hans Engel im Gespräch mit pressetext. Dem Experten zufolge habe Acer den Absatzboom bei Kleinstgeräten erkannt und sichert sich mit der Transaktion auch weiterhin nachhaltiges Wachstum. Dies bedeute auch einen Technologieschub für andere Produktreihen, ist sich Engel sicher.
Analysten sehen das aktuelle Vorhaben Acers als konsequenten Schritt, um noch stärker im Segment der mobilen Endgeräte Fuß zu fassen. Diese Einschätzung scheint nicht unbegründet zu sein, da Acer bereits den Elektronikhersteller Packard Bell und Gateway übernommen hat. Mittel- bis langfristiges Ziel des Konzerns sei es, das Angebot an mobilen Endgeräten abzurunden, heißt es seitens des Acer-Präsidenten Gianfranco Lanci. Branchenkenner bewerten die Akquisition zum gegenwärtigen Zeitpunkt als Reaktion auf die boomenden Wachstumsraten für Smartphones. So erwartet der Acer CEO, dass der Weltmarkt in dieser Produktfamilie bis 2011 um satte 30 Prozent anwachsen wird.
E-Ten dürfte für Acer zudem wegen seiner Erfahrung im Bereich der Smartphones mit Microsoft-Windows-Mobile-Betriebssystemen interessant sein. Unter Ausnutzung dieser Synergieeffekte plant Acer, der gemessen an seinem Liefervolumen der drittgrößte Computer-Hersteller ist, bis Ende 2008 ein Handy unter eigener Marke herauszubringen. Dessen ungeachtet plant der Neueigentümer jedoch auch, die E-Ten-Marke Glofiish noch für unbestimmte Zeit weiter auf dem Markt bestehen zu lassen. Obwohl Acer und E-Ten mit der Übernahme vereinbart haben, dass mit dem Kauf das Acer-Produktportfolio ergänzt werden soll, behält E-Ten vorerst seine kleinen Produktionsreihen bei. Laut Acer sollen diese zu Testzwecken beibehalten werden.
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