Dass Löcher in der Netzabdeckung lästig sind, ist den Forschern zufolge nur die eine Seite der Medaille. Zum anderen sei es aber auch ein Sicherheitsproblem, wenn in U-Bahnen, Tunnels, Verteilergeschossen, Häuserschluchten oder schlecht abgedeckten Gegenden schwer wird, den Notruf zu informieren. Zurzeit wird sogar darüber diskutiert, ob man U-Bahn-Tunnel mit Mobilfunkantennen ausrüsten soll.
Forscher des Fraunhofer IIS haben nun eine Alternative zu großen Basisstationen und weithin sichtbaren Funkmasten gefunden. Mit dem neuen System lassen sich Unterführungen, Einkaufszentren, Flughäfen oder Messehallen mit kompakten, kleinen, verteilten Antenneneinheiten versorgen. Sie sollen unauffällig montiert werden und auch an Straßenlaternen ihren Platz finden.
Ein Team der Abteilung Hochfrequenz- und Mikrowellentechnik des Erlanger Instituts hat dafür eine Technologieplattform entwickelt, die es ermöglicht, bis zu zehn Antenneneinheiten an eine Basisstation anzuschließen. Dabei werden lediglich die ohnehin vorhandenen analogen Hochfrequenzschnittstellen der Basisstation zu den Antennen verwendet. Die Übertragung findet digital über Glasfaser statt. Dieses Prinzip erlaubt es, größere Entfernungen zwischen Basisstation und Antenneneinheiten verlustfrei und standardkonform zu überbrücken, teilten die Erlanger mit. Die geringere Sendeleistung der kompakten Antennen soll Diskussionen über Standorte von Mobilfunkmasten verhindern. Das Institut finanziert sich zu 80 Prozent aus Aufträgen und erhält eine Grundfinanzierung von 20 Prozent.
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