Diese Distanz zeigt sich auch in seiner wohl bekanntesten Arbeit, dem angeblichen Psychologieprogramm Eliza, das er 1965 als Professor am Massachusetts Institute of Technology (MIT) vorstellte.
Patienten konnten sich an Eliza wenden wie an einen Therapeuten. Auf den ersten Blick schien der Rechner auf den Menschen einzugehen. Für Weizenbaum jedoch war das Programm eine Parodie auf eine übersteigerte Hingabe an den Computer.
Vielleicht war das Programm auch eine kleine Parodie auf die Psychoanalyse und Psychologie, mit der sich Weizenbaum ebenfalls auseinandersetzte. Trotz dieser Zielsetzung sahen zeitgenössische Psychologen auch nützliches Potential in dieser Anwendung.
Weizenbaum kam im Januar 1923 in Berlin zur Welt und floh 1935 wegen seiner jüdischen Zugehörigkeit vor den Nationalsozialisten in die USA, wo er Mathematik studierte und 1963 am MIT zum Professor berufen wurde.
Nicht nur in seinem wohl bekanntesten Buch ‘Computer Power and Human Reason’ versuchte sich Weizenbaum an einem interdisziplinären Ansatz. So arbeitete er unter anderem mit den amerikanischen Philosophen Daniel Dennet, Hilary Putnam sowie mit dem rennomierten Linguisten Noam Chomsky zusammen.
Weizenbaums Grundaussage lässt sich vielleicht folgendermaßen zusammenfassen: Rechner lassen sich zwar für viele Aufgaben einsetzen, zur Lösung von menschlichen Problem taugen sie hingegen nicht, weil Rechner niemals ‘menschlich’ sein können.
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