iPhone: Neue Apple-Software zielt auf Business-Nutzer
Mit der neuen Betaversion für iPhone will der IT-Konzern Apple im Geschäftsmarkt punkten. Das oft als”Spielzeug” verschrieene iPhone hat bei der Integration von Touchpad-Technik und der Nutzerfreundlichkeit bereits Maßstäbe gesetzt. Nun soll es in die Büros einziehen. Das neue Software Development Kit (SDK) bringt laut Apple das Nötige dafür mit.
Die Betaversion von ‘iPhone 2.0’ enthält im einzelnen solche Features: zum einen die Unterstützung von Microsofts ‘Exchange ActiveSync’ zur sicheren drahtlosen Aktualisierung von E-Mails, Kontakten und Kalendereinträgen. ActiveSync soll sogar direkt in die neue Version der iPhone-Software integriert werden. Außerdem bringt die neue Version die Funktion Remote Wipe mit und verfügt über Ciscos ‘IPsec VPN’ zum verschlüsselten Zugriff auf Unternehmensnetzwerke.
“Wir freuen uns sehr darauf eine aktive Entwicklergemeinde zu schaffen, die tausende von nativen Anwendungen von Drittherstellern für iPhone und iPod touch möglich macht”, sagt Steve Jobs, CEO von Apple. “Die Enterprise-Features des iPhones in Verbindung mit seiner revolutionären Multi-Touch Benutzeroberfläche und seiner hochentwickelten Software-Architektur gewährleisten eine höchst komfortable Bedienung und bilden zusammen die fortschrittlichste Software-Plattform, die es je für ein mobiles Gerät gegeben hat.”
Ab sofort kann eine Betaversion des iPhone SDK kostenlos heruntergeladen und der iPhone Simulator auf dem Mac installiert werden. Ein neues iPhone Developer Program soll die Entwickler unterstützen. Im neuen App Store sollen sie dann ihre Ergebnisse drahtlos anbieten können.
Als reines Business-Feature wurde auch die Einbindung von VPN-Technik von Cisco bewertet. Wie der Konzern bei der Vorstellung mitteilte, werde so “ein höchstmögliches Maß IP-basierter Verschlüsselung für die Übertragung sensibler Unternehmensdaten” gewährleistet. Die Möglichkeit der Authentifizierung per Passwort, Mehr-Faktor-Token oder digitalem Zertifikat sowie WPA2 Enterprise mit 802.1x-Authentifizierung soll das Misstrauen gegenüber dem bunten Multimediagerät beseitigen. Schließlich können damit moderne WLAN-Sicherheitsstandards beim iPhone und auch beim iPod touch eingesetzt werden.
Unternehmenskunden haben darüber hinaus die Möglichkeit, sich einen eigenen, geschützten Bereich im App Store einzurichten, auf den nur eigene Mitarbeiter zugreifen können. Apple übernimmt alle Kosten rund um Kreditkarten, Web-Hosting, Infrastruktur als auch DRM, die bei der Bereitstellung von Anwendungen im App Store anfallen. Anwendungen von Drittanbietern für iPhone und iPod touch müssen von Apple genehmigt werden und werden ausschließlich über den App Store erhältlich sein.
Das Standard-Programm kostet 99 Dollar im Jahr. Apple plant, die fertige iPhone 2.0 Software, inklusive iPhone SDK und den neuen Features für den Unternehmenseinsatz, als kostenloses Software-Update für alle iPhone-Kunden Ende Juni zu veröffentlichen. Das iPhone Developer Program wird anfangs ausschließlich in den USA angeboten, weitere Länder folgen in den nächsten Monaten.