Studie: Procurement Outsourcing als Rettungsanker
Voraussichtlich 40 Prozent aller Unternehmen werden in den nächsten zwei Jahren Procurement Outsourcing betreiben, also die Beschaffung auslagern. Das haben im Auftrag der Outsourcing-Berater von TPI die Analysten der Aberdeen Group fest gestellt. Als Grund dafür nannten sie die Notwendigkeit, strategisch zu denken.
Der strategische Wert ist die treibende Kraft hinter Procurement Outsourcing. Schließlich sind es vor allem Top-Unternehmen, die die strategischen Vorteile neben den Kosteneinsparungen erkennen. Doch bislang können augenscheinlich erst wenige Firmen ihre Kontrollbedürfnisse unterdrücken.
Der Bericht von TPI wertete das Wissen von Beschaffungsmanagern aus mehr als 260 Unternehmen aus. Eines der Kernergebnisse war, dass Unschlüssigkeit herrscht. Diese rühre aus der Furcht vor Kontrollverlust her und sei mit der Frage nach der Messbarkeit von Vorteilen verknüpft. Außerdem hätten die Befragten gesagt, dass sie oft die Beschaffung als eine Kernkompetenz betrachten, die man nicht außer Haus gibt.
Doch die Studie spricht eine andere Sprache: In den nächsten zwei Jahren sollen 40 Prozent der Unternehmen auf irgendeiner Ebene Procurement Outsourcing betreiben. Organisationen, die ihre globalen Servicekapazitäten und die mit der Beschaffung einhergehende Genauigkeit der Prozesse verstärken wollen, machen dabei einen Teil dieses erwarteten Wachstums aus. Procurement Outsourcing wird für Unternehmen demnach auch deshalb attraktiver, da Serviceanbieter mit Kapazitäten in Transaktions- und Prozessmanagement aufwarten können, die aus der Spezialisierung kommen.
Die Studienautoren haben auch festgestellt, dass auffallend profitable Firmen schneller zu einer Auslagerung der Beschaffung greifen. Als Grund dafür nannten die Experten, dass solche Unternehmen Erfahrung darin haben, die Differenz zu messen zwischen ihrer derzeitigen Beschaffungsleistung und dem Punkt, der möglich ist, wenn die Aufgaben effektiviert werden. Neben einer höheren Einsparung bei den Beschaffungskosten um 28 Prozent erzielen diese Organisationen demnach auch eine Rationalisierung von Geschäftsprozessen, was zu einer generellen Verbesserung der Betriebsleistung führen soll.
“Unsere Recherche hat ergeben, dass Spitzenunternehmen eher dazu neigen, das Know-how von Dritten in Gestalt von Outsourcing für sich zu nutzen“, sagte Bill Browning, Forschungsanalytiker bei Aberdeen Group. „Diese Firmen nehmen strategische Vorteile wahr, etwa Service-Provider- und Marktrecherche, und rationalisieren ihren Betrieb, während sie gleichzeitig Kosten- und Prozesseinsparungen fördern.“ Er riet auf dieser Grundlage allen Unternehmen dazu zu prüfen, wie und ob diese Themen für sie relevant sind.