Kinder rücken ins Visier der Telekombranche
Seit einigen Jahren sind auch spezielle Telefone in kinderfreundlichem Design erhältlich. Elterninitiativen und Regierungen in ganz Europa beobachten diese Entwicklung mit wachsender Unruhe. Es herrsche Besorgnis über negative Langzeiteffekte, die durch die Strahlung von Mobiltelefonen entstehen könnten, berichtet die New York Times.
Bisher gibt es keine gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnisse über den Einfluss dieser elektromagnetischen Strahlung. Viele Forscher weisen aber darauf hin, dass es derzeit noch kaum Studien über mögliche Auswirkungen auf das sich in Entwicklung befindliche Gehirn und Gewebe gibt. Die französische Gesundheitsministerin hat Eltern bereits öffentlich dazu aufgerufen, den Zugang zu Mobiltelefonen für Kinder einzuschränken.
Die französische Regierung unterstützt außerdem eine internationale Studie der Health and Radio Frequencies Foundation, welche die Auswirkungen von Radiostrahlung auf Menschen untersucht. Weltweit laufen mehrere Studien zu diesem Thema.
“Die Telekommunikationsbranche benimmt sich wie die Tabakindustrie, indem sie Produkte entwirft, die darauf abzielen, schon sehr früh süchtig zu machen”, kritisiert die spanische Umweltorganisation Jóvenes Verdes, die sich an junge Leute richtet. Außerdem ist die extrem junge Zielgruppe für die Mobilfunkunternehmen deshalb so attraktiv, weil sie ihr Handy nicht wie ein Gerät, sondern eher wie ihr Lieblingsstofftier behandelt. Zu diesem Schluss kam eine Studie, die von der AFOM, der Französischen Mobilfunkbetreiber- vereinigung, in Auftrag gegeben wurde. In den USA wird die Zahl der unter neunjährigen Handynutzer bis 2010 auf neun Millionen steigen und Einnahmen in der Höhe von 1,6 Milliarden Dollar bringen.