LGPL 3.0 für das neue OpenOffice
Die Entscheidung des Projektes OpenOffice.org, für das nächste Release der beliebten quelloffenen Bürosoftware, auf die neue Version 3.0 der GPL-Variante LGPL zurückzugreifen, könnte die Beliebtheit und verwendbarkeit der Software aber auch die der Lizenz signifikant steigern.
Das quelloffene Projekt Openoffice.org will die Version 3.0 der gleichnamigen Bürosoftware unter der GNU Lesser General Public License Version 3 (LGPL 3) veröffentlichen.
Die Lizenzänderung soll mit der für April angekündigten ersten Beta der neuen Office-Suite in Kraft treten. Bislang stand Open Office unter der LGPL 2. Die LGPL 3 ist eine Erweiterung der vergangenen Sommer erschienenen GPL 3. Sie enthält zusätzliche Regeln, die unter anderem einen besseren Schutz vor Softwarepatenten bieten. Außerdem erhalten Programmierer dadurch die Möglichkeit, proprietäre Plug-ins für Open Office zu entwickeln.
Mit der neuen Lizenz wird auch das Joint Copyright Assignment (JCA), das Sun die Urheberrechte an Zusatzinhalten für die Bürosoftware sichert, durch das Sun Contributor Agreement (SCA) ersetzt. Die Regelung kommt auch bei anderen Sun-Projekten zum Einsatz und sorgt für ein einheitliches Urheberrecht, das als Rechtsgrundlage bei etwaigen Lizenzverstößen dient. Ein gesonderter Anhang regelt künftig die Entwicklung von Erweiterungen für Open Office.
Die LGPL unterscheidet sich von der GPL in dem Punkt, dass diese, ebenfalls von der Free Software Foundation entwickelten Lizenz, sich auch zusammen mit proprietären Programmen nutzen lässt. So können etwa externe Programme, die auf Bibliotheken eines Programms unter der LGPL zugreifen, ihre mitgebrachte Lizenz behalten und müssen nicht unter eine quelloffene Lizenz gestellt werden.