Patent für Java-Server aus Mönchengladbach

Das Patent beschreibt ein Verfahren und DV-System zum Entwickeln von Software im Internet-, Netzwerk- und/oder Anwendungssoftware-Bereich für einen Webserver. Die 20 Mann starke Firma Braintags sieht sich damit auf Augenhöhe mit namhafter Konkurrenz im Application-Server-Geschäft, wie IBM, Bea Systems, Sun Microsystems, Oracle und anderen.

Braintags wurde 1999 gegründet. Auf Basis von NetRelay entwickelt das Mönchengladbacher Softwareunternehmen seitdem individuelle E-Business-Lösungen von der Projektierung bis zur Implementierung. NetRelay ist dabei nur eines von mehreren zum Patent angemeldeten Lösungen auf dem J2EE-Standard.

Eine auf NetRelay basierende E-Commerce-Produktsuite soll mehr Kunden locken. Zu den Modulen gehören unter anderem eine Online-Shop-Software, eine Callcenter-Software, eine online Bild- und Mediendatenbank, eine Tracking-Software, ein Tool zur vollautomatisierten Suchmaschinenoptimierung von dynamischen Webseiten und eine Newsletter-Software. Hinzu kommen Consulting und Service sowie besondere Bezahlsysteme.

Laut Christian Derichs, neben Michael Remme, dem Erfinder von NetRelay, einer der beiden geschäftsführenden Gesellschafter von Braintags, hat die Firma großes Wachstumspotenzial. “Zum einen wird Braintags noch in diesem Jahr OEM-Partnerschaften mit Softwareanbietern aus dem Bereich ERP (Electronic Resource Planning) und Warenwirtschaft treffen. In NetRelay bereits vorhandene, standardisierte Schnittstellen zu allen gängigen Datenbanktypen und ERP-Systemen bieten große Chancen für ERP-Anbieter, ihrerseits die eigenen Kunden mit E-Commerce-Produkten unter dem eigenen Label bedienen zu können. Erste Verhandlungen sind bereits abgeschlossen, so dass die erste OEM-Partnerschaft noch im April dieses Jahres bekannt gegeben werden kann.”

Zum anderen sieht Braintags durch die Patentierung des eigenen Application Servers Möglichkeiten, NetRelay neu zu bewerten und weltweit zu vermarkten. Die möglichen Strategien reichen dabei von einer Lizenzvergabe bis zum Verkauf des Patents.

Silicon-Redaktion

View Comments

  • Wie kann man so etwas banales ...
    eigentlich patentieren? Ich dachte immer es müsse eine Erfindungshöhe vorliegen. In diesem Fall wurde ja nicht der Webserver patentiert, sondern eine Zugriffsschicht für Datenbanken. Eine Vereinheitlichung für die SQL-Befehle insert, update, delete - HaHa, das ist sensationell! Dem europäischen Patentamt hätte ich diesen Mist noch zugetraut - dass jetzt das deutsche Patentamt auch noch solche Trivialpatente vergibt ist der klare Schritt in die falsche Richtung!

  • überflüssiges SEO-Tool enthalten ...
    die Sache ist ein Witz:
    ...ein Tool zur vollautomatisierten Suchmaschinenoptimierung von dynamischen Webseiten...
    Das ist Standart heute in jedem Gratis-Shopsystem. Braucht man nur bei Systemen, an denen Suchmaschinenoptimierung gar nicht erst berücksichtigt wurde. Die sind aber fast ausgestorben...

    Hört sich alles noch gekonnter Schaumschlägerei an.

    Bedenklich, dass solche Patente vergeben werden...

Recent Posts

S/4HANA-Migration: Verzögerung vorprogrammiert?

SAP S/4HANA-Transformationen sind äußerst komplex und verlaufen oft nicht wie geplant – oder scheitern sogar…

15 Stunden ago

Black Friday: Ein Blick auf den Schnäppchen-Hype

Der Black Friday, der in den USA traditionell am Freitag nach Thanksgiving gefeiert wird, hat…

16 Stunden ago

Mehr Datenschutz in der Montage

Assistenzsysteme unterstützen Monteure bei der Arbeit. Zu oft zahlt man jedoch mit den eigenen Daten…

3 Tagen ago

Cyber Resilience Act: Countdown läuft

Hersteller werden stärker in die Pflicht genommen, den gesamten Lebenszyklus ihrer Produkte in den Blick…

3 Tagen ago

KI auf dem Prüfstand

LLMs besitzen einerseits innovative neue Fähigkeiten, stellen Unternehmen allerdings auch vor diverse Herausforderungen: ob EU…

4 Tagen ago

Rechenzentren: Deutschland verliert Anschluss

Server-Ausbau in den USA und China macht große Fortschritte, deutscher Weltmarktanteil sinkt. Lichtblicke in Frankfurt…

5 Tagen ago