Nur noch 8 Prozent betrachten die Entwicklung mit Sorge. Web-2.0-Systeme gehören zunehmend zu den täglichen Abläufen in Unternehmen dazu, meint der Analyst für Geschäftsstrategie Ross Dawson im Branchendienst AustralianIT.
“Auch in Deutschland gehören Web-2.0-Funktionen wie Corporate-Blogs bei großen Unternehmen zum guten Ton”, erklärt Internet-Experte André Nowak, einer der Verantwortlichen der Berliner IDGV GmbH. Allerdings lassen sich die Konzerne vor dem Startschuss für Blogs und Co. von Experten beraten, beschreibt Nowak den zögerlichen Umgang mit dem Mitmach-Netz. “Vor allem Unternehmen, die Websites betreiben, können auf Unterstützung bei der Einführung von Web 2.0 heutzutage nicht mehr verzichten.”
Dabei handelt es sich vor allem um Blogs oder Wikis. Wenn es um komplexe Web-2.0-Systeme geht, sind Beispiele für den Firmeneinsatz schon schwerer zu finden. “Es ist schon ein wenig enttäuschend, dass es in diesem Bereich keine australischen Erfolgsgeschichten gibt”, sagt IDC-Analyst Phillip Allen. Abgesehen vom Einsatz von Blogs oder Marketing-Experimenten in Second Life durch große Unternehmen fänden sich lediglich eine Reihe von Startup-Firmen, die kreative Web-2.0-Applikationen nutzten, so der Analyst.
Derweil kommt auch heftige Kritik am Web-2.0-Konzept. Speziell im Unternehmensbereich werde davon eindeutig zu viel erwartet, betont Andrew Keen, Autor der Polemik ‘The Cult of the Amateur’. “Ich sehe kein einziges Unternehmen, dass mit Web-2.0-Prinzipien irgendetwas gewonnen hat”, zitiert AustralianIT den Internetpionier der 90er-Jahre. Die Unternehmen riskierten, ihre Ziele aus den Augen zu verlieren. Blogs und Co. bezeichnet Keen als “Zeitverschwendung”. “Das primäre Ziel von Firmen sollte die Gewinnmaximierung sein.”
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