Streit um das Online-Werbesystem Phorm
Das umstrittene Online-Werbesystem ‘Phorm’ ist nach Meinung der Organisation ‘Foundation for Information Policy Research’ (FIPR) in Großbritannien illegal. In einem offenen Brief an den Informationsbeauftragten Richard Thomas kritisierte die FIPR, dass die Werbetechnologie gegen Grundsätze verstoße, die im ‘Regulation of Investigatorey Powers Act’ aus dem Jahr 2000 enthalten sind.
Hintergrund des offenen Briefes ist, dass drei der größten britischen Internetprovider – BT, Carphone Warehouse und Virgin Media – vor kurzem einen Vertrag mit dem Unternehmen Phorm unterzeichnet haben.
Zentrales Anliegen der Vereinbarung ist die Errichtung einer Online-Werbeplattform. Auf dem ‘Open Internet Exchange’ getauften Portal soll eine von Phorm entwickelte Technologie zum Einsatz kommen – die es erlaubt, gezielt bestimmte werberelevante Webnutzer ausfindig zu machen. Auf diese Weise wollen die Provider es den Werbetreibenden ermöglichen, maßgeschneiderte Botschaften direkt an spezielle Zielgruppen zu versenden.
Auf der Plattform Open Internet Exchange werden mit Hilfe von anonymen Informationen zu Internetnutzern Persönlichkeitsprofile erstellt. Um möglichst genaue Daten zu erhalten – beispielsweise zur persönlichen Interessenslage – werden sowohl die kürzlich besuchten Webseiten als auch die in Suchmaschinen eingegebenen Begriffe registriert und analysiert.
Informationen, die einen direkten Aufschluss über die Identität eines Nutzers geben könnten, werden allerdings durch eine zufällig generierte Nummer ersetzt. Auf diese Weise sei es auch für die Provider nicht möglich, die gesammelten Daten einer Person zuzuordnen, hieß es.