Open Source als Guerilla-Marketing
Noch vor ein zwei Jahren haftete Unternehmen, die mit Open Source experimentierten, irgendwie der Nimbus des Unprofessionellen an. Nun scheint sich hier die Vorzeichen gehörig geändert zu haben. Unternehmen erkennen immer mehr, dass sich mit Open Source auch wunderbar Marketing machen lässt.
Dank dieser hohen Zahl von Verlinkungen schafft es das Unternehmen unter die ersten drei Unternehmen im Googel-Ranking und bekommt somit jede Menge Traffik, das heißt Besucher, die über die Suchmaschine auf die Produkte des Unternehmens aufmerksam werden.
Auch das abgeschwächte Wirtschaftswachstum trägt einen Teil der großen Beliebtheit von Open-Source-Software bei. “Es ist frei verfügbar, es ist billig, und jeder will heute Kosten reduzieren”, so Don Brown, Produkt-Manager bei Atlassian , einem Unternehmen, das sich auf die Entwicklung von quelloffenen Wiki-Tools spezialisiert hat.
Inzwischen hat auch das Risikokapital das freie Entwicklermodell schätzen gelernt: “Der Markt macht Open-Source-Unternehmen attraktiver, weil es sehr viel leichter ist, weltweit bei Anwendern Fuß zu fassen, und die Leute wollen einfach mit weniger Geldeinsatz mehr erreichen”, erklärt John Occhipinti von dem Investor Woodside Fund.
Doch nicht nur bei den Anwendern sorgt Open Source für eine höhere Akzeptanz. Auch die Entwicklergemeinde fungiert in einer Schlüsselposition als wichtiges Marketing-Instrument für Anbieter von kommerziell eingesetzten Open-Source-Produkten. Die Entwickler übernehmen bis zu einem gewissen Grad die Rolle des Verkaufspersonals, wie ein Vertreter des Investors Accel erklärte. Accel hat unter anderem in Unternehmen wie JBoss oder OpenAds Geld investiert.