Hass auf die USA befördert Open Source
Die schlechten Sympathiewerte, die USA – aber auch Europa – derzeit in der Welt genießen, sorgen offenbar für einen Rückgang bei den Umsätzen im Ausland. Auch bei Verkaufsgesprächen heißt es in China und Russland immer öfter “Njet!” zu proprietärer amerikanischer Technologie. Profiteur dieser Entwicklung sind offenbar quelloffene Technologien.
Zudem ergibt sich das Problem, dass die neuen Anwender in Ländern wie Russland oder China, eben auch den Pflichten der General Public License unterworfen sind, was bedeutet, dass Veränderungen an der Software auch wieder veröffentlicht werden müssen.
Auch die drohende Wirtschaftskrise und die inzwischen knappen IT-Budgets wirkten sich wie ein Düngemittel auf die Verbreitung von Open Source aus, wie Experten immer wieder erklären. Auch Venture-Captialists entdecken immer häufiger Open-Source-Projekte.
Denn mit recht einfachen Mitteln und mit wenig Personaleinsatz verbreiten sich neue Technologien sehr schnell unter Entwicklern und gelangen so auch in Unternehmen. Bekanntheit und Akzeptanz lassen sich so sehr schnell erreichen, auch ohne aufwendige und kostspielige Werbekampagnen oder Messeauftritte.
Auch Mark Shuttleworth, der Initiator der beliebten Linux-Distribution Ubuntu meldete sich zu Wort und erklärte: “Das Fehlen von Geld ist ein weitaus bedeutenderer Motor für Innovationen, als das Vorhandensein von Geld.” Und von solchen Krisen könne Open Source eben derzeit am besten Profitieren. Als Gründe nannte Shuttleworth, niedrige Einstiegs- und Betriebskosten, keine Bindung an einen einzelnen Hersteller sowie den Zugang zu frei verfügbaren Anpassungen durch die Community.
Schon bald sei der Punkt erreicht, wo nicht quelloffene Produkte nach einer Rechtfertigung suchen müssten, sondern proprietäre Produkte ihr Distributionsmodell verteidigen müssen.