Red Hat widersteht dem Gegenwind
“Eine Lizenz zum Gelddrucken”, nannte der ehemalige Suse-Chef Richard Seibt das Geschäftsmodell von Red Hat vor Jahren. Das hat sich wieder einmal bewahrheitet: Der Linux-Spezialist wies für das vergangene Geschäftsjahr einen Gewinn von 76,7 Millionen Dollar oder 36 US-Cent je Anteilschein aus. Das Jahr davor waren es 59,9 Millionen Dollar beziehungsweise 29 US-Cent pro Aktie. Der Umsatz hat um 31 Prozent auf 523 Millionen Dollar zugelegt.
Im vierten Quartal alleine betrug der Gewinn 22 Millionen Dollar beziehungsweise 10 US-Cent je Aktie. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es 20,5 Millionen Dollar beziehungsweise 10 US-Cent je Anteilschein. Der Umsatz lag in den letzten drei Monaten des Geschäftsjahres bei 141,5 Millionen Dollar, ein Anstieg im Vergleich zum Q4 des Vorjahres um 27 Prozent.
“Während des vergangenen Quartals habe ich viel Zeit mit Gesprächen mit Kunden, Partnern, Mitarbeitern und Vordenkern der Open-Source-Bewegung verbracht”, so Jim Whitehurst, President und Chief Executive Officer von Red Hat. “Das Momentum der Open Source-Lösungen ist stark und wächst weiter.” Der US-amerikanische Konjunkturabschwung werde seinem Unternehmen nichts anhaben.
Whitehurst hatte diese Woche für Schlagzeilen gesorgt, als er auf einem Open-Source-Kongress in San Francisco kundtat, dass er im Ausland immer mehr Gegenwind für amerikanische Software verspüre. Insgesamt würde die Bereitschaft weltweit abnehmen, für geistiges Eigentum Gelder in den Westen abzuführen. Dahingegen gelte im Ausland Open-Source-Technologie, wie Whitehurst erklärte, als frei verfügbares Gut. Das habe sich vor allem in Gesprächen mit Regierungsvertreten in China und Russland gezeigt.