“Eine große Anzahl von potenziellen Usern hat das Angebot bisher nicht genutzt, da es offline nicht zur Verfügung steht”, ist IDC-Analyst Rüdiger Spies überzeugt. Um Dateien mit Google Docs auch offline bearbeiten zu können, muss ein Anwender zunächst Google Gears installieren. Damit können Dokumente nicht nur auf Googles Servern (“Cloud”), sondern bei Bedarf auch lokal gespeichert werden.
“Solange ich eine Internetverbindung habe, wird jede Änderung auf der Cloud gespeichert. Falls ich meine Verbindung verliere, opfere ich einige Features, doch ich kann immer noch auf meine Dokumente zugreifen”, beschreibt Philip Tucker, Software Engineer Google Docs, im offiziellen Google-Docs-Blog. So ist eine Bearbeitung von Dateien direkt im Browser etwa in Flugzeugen oder bei Verbindungsproblemen möglich. Wird wieder eine Verbindung zu den Google-Servern hergestellt, erfolgt eine automatische Synchronisation.
Die Gears-Unterstützung in Google Docs gibt es zunächst nur in für Textdokumente und Anfangs nur “für einen geringen Prozentsatz” der Nutzer, so Tucker. Außerdem wird die Offline-Funktionalität zunächst nur in Englisch geboten. Das Rollout des Features soll über die nächsten Wochen erfolgen. Eine Unterstützung von Spreadsheets und Presentations ist geplant, auch sollen weitere Sprachversionen folgen. Konkrete Zeitpläne dafür wurden von Google allerdings noch nicht genannt.
Google Gears selbst wurde bereits im Mai 2007 vorgestellt und ist inzwischen für Windows, Mac OS X, Windows und Windows Mobile verfügbar. Je nach Betriebssystem werden Versionen des Internet Explorers und/oder von Firefox unterstützt.
Mit der Erweiterung von Google Docs um Offline-Funktionalität setzt Google jedenfalls einen Schritt von der reinen Online-Applikation in Richtung Desktop-Anwendung. Tucker betont im offiziellen Blog den entstehenden Vorteil, Inhalte nicht mehr zwischen Online- und Desktop-Anwendung austauschen zu müssen. Microsoft wiederum geht derzeit mit dem Office Live Workspace für Microsoft Office den entgegen gesetzten Weg. “Als User Experience gehen die beiden Angebote genau in die gleiche Richtung”, meint dazu IDC-Analyst Spies. Die beiden IT-Riesen steuern damit auf einen direkten Konkurrenzkampf im Bereich der Office-Anwendungen zu.
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