Dieser Ansicht wird offenbar hierzulande geteilt: “Viele deutsche Städte und Gemeinden setzen auf verbreitete Lösungen wie beispielsweise die der Firma Microsoft, die eine möglichste große Investitionssicherheit gewährleisten, sowie auf die Kompatibilität eines künftigen Dokumentenformatstandards mit vorhandenen Dokumenten. Deshalb ist die Überführung des überwiegend eingesetzten Dokumentenformats in einen ISO-Standard im Interesse der meisten deutschen Städte und Gemeinden”, so der Sprecher des Deutschen Städte- und Gemeindebundes Franz-Reinhard Habbel. So hätten nun Städte und Gemeinden durch die Standardisierung von Office Open XML die Möglichkeit, einen Standard auswählen zu können, der den jeweiligen Einsatzszenarien am besten entspreche.
Auch die Anwendervereingung Microsoft Business User Forum e.V. wertet die ISO-Entscheidung postiv: “Gerade Microsoft Office Produkte sind proprietär vom Hersteller in Redmond entwickelt worden. Mit der jetzt erfolgten Normierung als offenes Dokumentenformat schafft die ISO die Voraussetzung für den ungehinderten Austausch von Dokumenten über die Grenzen von Ländern und Hersteller-spezifischen Lösungen hinweg.” Die Standardisierung erleichtere die Archivierung und biete erhebliches Optimierungspotenzial durch die Verbindung von Front-Office und Back-Office-Lösungen.
“Aber was wird sich denn jetzt ändern, da der Standard ratifiziert ist?”, fragt David Mitchell, Senior Vice President bei Ovum. “Zunächst wohl nur sehr wenig. Diejenigen, die gegen Standardisierungsprozess opponierten, werden das auch künftig tun.” Auch weiterhin werde es daher bei OOXML Herausforderungen geben, auch für Microsoft.
So sei der Ecma-Vorschlag durch den ISO-Prozess verändert und – so Mitchel – verbessert worden. Nun muss auch Microsoft die eigenen Produkte an die Spezifikationen anpassen. Diese Aktualisierung der Produkte werde wohl einige Zeit und auch neue Werkzeuge in Anspruch nehmen. Schließlich müssen die Formate aus Office 2007 an die neue Spezifikation angepasst werden, erklärt Mitchell.
“Andere unabhängige Software-Entwickler wie Apple, IBM, Sun Microsystems oder andere müssen nun ihre Pläne für den Support dieses Standards zurechtrücken – es wäre aber für die Entwicklergemeinschaft nicht weise, den Standard zu ignorieren.”
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Dumm und dreist ...
Mal abgesehen davon, dass ich der ISO nach ihrer aktuellen Zustimmung zu einer fehlerträchtigen Spezifikation mein Vertrauen einer industriellen Unabhängikeit entziehe, überrascht mich doch vielmehr, daß ausgerechnet aus der Seite der öffentlichen Haushalte der Ruf erschallt, nach Möglichkeit auch in Zukunft die eigenen Budgets nach Möglichkeit in großen Mengen in den kommerziellen Topf des Marktbeherrschers zu werfen. Da wird gar nicht erst der Versuch gemacht, sich aus dieser Abhängigkeit zu befreien. Als Steuern zahlender Bürger kann ich das überhaupt nicht akzeptieren, muß aber feststellen, dass mich der hier aufgezeigte Grad an Unvermögen nicht mehr erstaunt ...
Aber über eines sollten sich alle zu dieser Entscheidung Beitragenden im Klaren sein: wenn es schon die EU kaum schafft, dieses Unternehmen zu fairem Umgang mit dem Mitbewerb und damit einzigem Garant gegen das Lemminge-Prizip für die betroffenen Endanwender zu bringen und die hier beurteilte Iniative nur nach dem Absprung diverser Bundesstaaten im Heimatlad des Konzerns erfolgt, gibt es in Zukunft keine Ausreden und Beschwerden: Ihr habt einfach versagt, ISO und die weiteren Befürworter !